Thunderbird 78 wird für Ubuntu 20.04 LTS rückportiert

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Die Ubuntu Entwickler haben beschlossen, dass Thunderbird 78.x auf Ubuntu 20.04 LTS rückportiert wird. Auch wenn der Sprung von 68.x auf 78.x zunächst nicht ungewöhnlich anmutet, der Sprung ist relativ groß. Der Schritt ist nötig, da Thunderbird 68 nicht weiter unterstützt wird.

Anwender von Thunderbird 68, die Enigmail einsetzen, müssen umsatteln, da Thunderbird 78 nun über eine eigene PGP-Lösung verfügt. Auch funktioniert tinyjsd nicht mehr mit Thunderbird 78.

Versionssprung ist alternativlos

Wer künftig nicht einen unbetreuten E-Mail Client einsetzen mag, muss also langsame eine Lösung finden. Das Paket für Thunderbird 78.x wird erst noch rückportiert, sodass derzeit auch in den Ubuntu 20.04 Paketquellen das veraltete Paket bereitstellt. Bislang gibt es lediglich die Ankündigung.

Thunderbird 68 in den Ubuntu 20.04 LTS Paketquellen (Stand Februar 2021)

Auffällig ist, dass Canonical das Snap Paket von Thunderbird zügig pflegt und aktuell hält, sodass auf Snap Basis längst Thunderbird 78 bereitsteht. Wer nicht auf Ubuntu selbst warten möchte, kann das Mozilla Security PPA ins System einbinden.

Das geht wie folgt:

sudo add-apt-repository ppa:ubuntu-mozilla-security/ppa
sudo apt update
sudo apt install thunderbird
bzw. wenn Thunderbird bereits installiert ist:
sudo apt upgrade

Keine Lösung für Ubuntu 16.04 LTS und Ubuntu 18.04 LTS bekannt

Wer jedoch noch auf eine ältere Ubuntu LTS Version einsetzt, bleibt zunächst im Dunkeln zurück, da lediglich von Ubuntu 20.04 LTS im Gespräch ist für das rückportierte Paket. Hier bleibe nach aktueller Faktenlage ein Wechsel auf das Snap Paket oder Migration zu einem alternativen Client wie z.B. Evolution oder Geary. Auch könnte das Mozilla PPA Abhilfe schaffen.

Thunderbird 68 in den Ubuntu 18.04 LTS Paketquellen auf Basis von elementary OS 5 (Stand Februar 2021)

Andere können das besser

Etwas verwundert das Zögern von Canonical. Thunderbird 78 wurde immerhin auf Windows und macOS Basis umgehend ausgerollt. Auch lieferten andere Linux Distributionen wie Debian, Arch oder Fedora die aktuelle Version immer zeitnah aus. Auch hier gab es keine hochschlagenden Probleme. Wieso Ubuntu das seinen Anwendern nicht gleichermaßen zutraut ist unklar. Etwas seltsam ist weiterhin der Beigeschmack, dass das Snap Paket von Thunderbird stets aktuell gepflegt ist, während das DEB Paket so sorgsam oder stiefmütterlich gepflegt wird, je nachdem wie man es betrachten möchte.

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