Sind wir schon wieder im Jahresrückblick? Ja verreck! Hier ist übrigens Michael aus Franken. Und wir sind hier beim Jahresrückblick 2022. Was gabs dieses Jahr Besonderes im Umfeld von FOSS, Linux und Allgemein? Spontan keine Ahnung? Dann bleib dran, denn jetzt geht’s los.
Darauf hatte ich mich im letzten Video von 2021 für 2022 gefreut
Ubuntu 22.04
Und mich hat Ubuntu 22.04 nicht enttäuscht. Canonical hat wieder Biss gezeigt und in Ubuntu 22.04 Sachen eingebaut, wo andere noch in die Röhre glotzen. Stichwort Farbakzente in Gnome. Aber auch die Option die Leiste als Dock zu verwenden ist toll umgesetzt. Man musste auch keine neuen Canonical Spezialitäten ausbauen. Auch wurden keine weiteren Pakete vom Debian Paketformat zu Snap transformiert. Insgesamt ist Ubuntu 22.04 eine tolle Distro geworden.

Elementary OS 7
Ja hier liegt vermutlich der größte Dämpfer für mich. Elementary OS war meine Hauptdistro für fast 2 Jahre. Aber irgendwie wurschteln die vor sich hin. Im monatlichen Newsletter wird immer wieder ein Häppchen preisgegeben und es wird suggeriert, alles laufe doch ganz gut und OS 7 ist auf der Zielgeraden. Doch dann vergehen Monate, ein halbes Jahr und wie lange ist es her, als Ubuntu 22.04 kam? System76 hat Pop!_OS 22.04 nur wenige Tage nach Ubuntu 22.04 veröffentlicht. Linux Mint hat bereits im Sommer auf die Ubuntu 22.04 Basis geschwenkt. Alle Ubuntu Flavours sind auch modernisiert. Nur Zorin OS ist neben Elementary OS noch nicht auf der Ubuntu 22.04 Basis aber bei Zorin OS wurde da auch im Vorfeld klar kommuniziert. Es gibt klar kommunizierte Pläne der Distro. Bei Elementary OS gibt es nur eine Gewissheit, nämlich dass es keine Gewissheit gibt, wann eine neue Version kommt. Der Gründerstreit scheint sich bemerkbar zu machen, denn zum Zeitpunkt der Erstellung des Beitrags, also erste Dezemberhälfte, ist OS 7 immer noch in Entwicklung und nicht veröffentlicht. Es wurde auch noch nicht angekündigt bislang aber das könnte sich ja tagtäglich ändern. Wie dem auch sei, diese Vorfreude auf OS 7 vom Vorjahr ist definitiv verflogen.

Linux Mint 21
Das Linux Mint Projekt lieferte solide und bestätige Arbeit ab. So verwunderte es nicht, dass Linux Mint 21 ein großer und zeitgleich geschmeidiger Sprung war. Dazu wurde Cinnamon weiterentwickelt und wer Linux Mint einsetzt, findet hier seine gewohnte Basis. Mein Test von Linux Mint 21 war ebenfalls durchweg positiv. Ein Sprung der 20er Generation auf die 21er Generation ist definitiv meine Empfehlung.

Meine spannendsten Distros in 2022
Hier bin ich mit dem Buschmesser mal durch das Dickicht und habe aufgeräumt. Es steht für mich mein Dreisatz aus Ubuntu, Fedora und Tumbleweed. Das heißt nicht, dass ich nur die drei nutze aber dass diese den roten Faden meiner Wahl reflektieren.
Diese Distros fand ich besonders spannend.
Die Liste ist nicht aufsteigend, sondern ist so, wie es mir in den Sinn kam.
- Ubuntu 22.04 und 22.10 mit Gnome 43
- Linux Mint 21 und 21.1 als evolutionäre Weiterentwicklung
- Pop!_OS 22.04 was ja dank Cosmic Desktop meine neue Hauptdistro wurde
- Fedora 36 und 37 als scharfer Verfolger von rollenden Distros immer eine Erwähnung wert.
- LMDE 5 der Debian Notausgang für Linux Mint, falls Ubuntu als Basis mal wegfällt.
Ubuntu ist das Bollwerk im GNU/Linux Umfeld. Das kann man mögen oder nicht, aber man kann es nicht leugnen. An Ubuntu hängt so viel, sodass man Ubuntu wahrnehmen muss. Und allein schon dieser Verdienst ist es, der Ubuntu einen gebührenden Platz bei meinem Rückblick sichert. Ohne Ubuntu keine Forks, kein Linux Mint oder kein Pop!_OS. Denke die Richtung ist klar.
Welches ist mein persönliches Top Video
Mein Top Video war dieses Jahr das gemeinsame Video welche Distros wir nutzen. Das geht einfach aus der Reihe, bringt alle mal zusammen und von daher habe ich das für dieses Jahr hier platziert.

Worauf freue ich mich 2023
- Debian 12 Bookworm
- Cosmic Desktop
Debian 12 wird für Sommer 2023 erwartet. Auch wenn man manchmal vielleicht meinen könnte, dass ich kein gutes Haar an Debian gelassen habe, das stimmt nicht. Für mich ist Debian weiterhin sehr wichtig und Debian spielt für mich an der Stelle eine gleichwertig wichtige Rolle wie Ubuntu. Denn ohne Debian kein Ubuntu. Und was an Ubuntu hängt, hatten wir ja eben schon. Also ganz klarer Standpunkt zu Debian.
System76 arbeitet am Cosmic Desktop auf Rust Basis. Damit wird dann die derzeitige Cosmic Lösung auf Gnome Basis ersetzt. Doch bevor es soweit ist, erwarten wir eine Vorschau- bzw. Testversion von Cosmic. Das könnte 2023 so weit sein und ich hoffe, dass die Erwartungshaltung erfüllt werden kann. Wobei wir dann auch erstmal wieder schauen müssen, ob alternative Hardware dann auch gut mit Pop!_OS läuft oder ob das dann auf eigene System76 Hardware speziell optimiert wird.
Es war ein interessantes Jahr. Natürlich sind auch andere Distros wie Fedora, KDE neon, Manjaro, openSUSE, Archcraft, Q4OS oder Neptune nicht einfach so an mir vorbeigezogen. Oftmals hat man während den Tests kleine Situation wo die eine oder andere Distro gefallen oder angenehm wirken. Doch habe ich selbst eine Weile gebraucht um zu erkennen, dass es für mich besser ist, wenn die Distro Allgemein gut ist anstatt nur in einem gewissen Bereich eine besonders positive Spitze hat. Aus dem Grund ist bei meinen Distros für gewöhnlich nicht so viel Bewegung, wobei ich gestehen muss, der Wechsel von Debian zu Elementary OS zu Pop!_OS ist für mich auch ein gewisser Paradigmenbruch gewesen. Unterm Strich sehe ich es als positiv auf Situationen reagieren zu können und nicht starr auf alten Wegen festzusitzen nach dem Motto: Das war schon immer so und bleibt auch immer so. Kontinuität ist mir sehr wichtig aber wenn der Schmerzpunkt erreicht ist, ist die Flucht nach vorne für mich der bessere Weg
Nun ist die Zeit gekommen Euch um Eure Meinung zu bitten. Was waren Eure persönlichen Sternstunden und Tiefpunkte 2022? Was sind Eure Voraussagen für 2023?
Schreibt das doch mal in die Kommentare hinein.
Ich wünsche Euch eine tolle Zeit. Macht es gut und kommt mir alle gut ins Jahr 2023. Schöne Restferien und einen guten Rutsch. Servus aus Würzburg. Euer Michl.
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