Red Hat: Einschränkungen auf RHEL-Quellcode im Anflug

1 min


Loading

Im Hause Red Hat scheint man es nicht mehr so gerne zu sehen, dass alle binärkompatiblen Klone von der eigenen Arbeit kostenlos profitieren. Anders als bei CentOS Stream könnten sich Klone wie AlmaLinux oder RockyLinux künftig mit erschwerten Bedingungen konfrontiert sehen.

Denn für CentOS Stream kündigen sich Änderungen an, die den Zugirff auf den RHEL-Quellcode betreffen. Wie Red Hat mitteilt, wird CentOS nun das einzige Repository für öffentliche RHEL-bezogene-Quellcode-Veröffentlichungen sein. Für Red Hat Kunden und Partner wird der Quellcode weiterhin über das Red Hat Kundenportal verfügbar sein.

Zwar begründet Red Hat, dass mit diesem Schritt CentOS Stream gestärkt wird, was der Transparent dient, doch wie Klone auf Security Patches reagieren können, die dann über das neue CentOS exklusive Repository bereitgestellt werden, ist indes noch nicht ganz klar.

Fakt ist, wer AlmaLinux oder Rocky Linux einsetzt, erhielt bislang RHEL Qualität kostenfrei. Eine Support-Subscription wie es bei RHEL erforderlich ist, war nicht nötig. Dadurch konnten Kosten gespart werden. Sollte ein Unternehmen mit RockyLinux im Einsatz auf Probleme stoßen, bestand sogar die Möglichkeit dieses in ein RHEL umzuwandeln um eine Subscription für Support zu erlangen. Dies scheint künftig erschwert zu werden.

Es bleibt abzuwarten, wie Rocky und Alma darauf reagieren können. Eine erste Einschätzung von AlmaLinux gibt es hier. Alternativen wären Ubuntu Server, SUSE Linux Enterprise Server (SLES) oder kostenlose Lösungen bei openSUSE, sowie das gute alte Debian. Je nach Anforderung und Support-Bedarf könnte die eine oder andere Lösung eine Alternative sein. Oder aber auch ein Wechsel zu RHEL inkl. Subscription. Gerade im Enterprise Umfeld kann sich dies lohnen wenn es bei Störungen Vendor-Support gibt. Böse Zungen würden sagen, dass das RHEL Base OS künftig Closed Source ist.


3 Comments

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  1. Gefunden im Heise Forum:
    Offizielle Stellungnahme der software freedom conservancy
    https://sfconservancy.org/blog/2023/jun/23/rhel-gpl-analysis/

    Nach dem Theater mit CentOS sollte man Redhat jetzt erst recht nicht mehr vertrauen, wenn man nicht schon weg ist. Immerhin wird nach diesem Ereignis eine Auswahl unter Linux Distributionen *etwas* einfacher, LOL.

    Scheint so, dass GPL etc immer mehr optional wird, sobald die IBM Kommerzkacke (und die nächsten Boni?) im Fokus stehen. Wer dann so eine Einschränkung als legitim ansieht zeigt nur, wie die Einstellung gepolt ist. Denn nur Partner von Microsoft dürfen z.B. Windows Quellcode besichtigen, wo ist jetzt der Unterschied?

    Xiaomi und andere Chinabrands haben da ja auch Probleme, ihren GPL Quellcode (ohne lizensierte Bestandteile) für ROM Köche zur Verfügung zu stellen. Und das ist nur Android mit Linux Kernel.