RHEL 10 und der Durchbruch von Wayland: Aus für Xorg

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Xorg und Wayland repräsentieren unterschiedliche Ansätze für grafische Serversysteme in der Linux-Welt. Xorg, der etablierte Standard, ist bekannt für seine lange Geschichte und breite Kompatibilität. Im Gegensatz dazu wird Wayland als moderner und schlanker Nachfolger betrachtet.

Die Linux-Community ist seit geraumer Zeit in eine lebendige Debatte über Xorg und Wayland vertieft. Jetzt hat Red Hat, ein Schwergewicht im Linux-Ökosystem, angekündigt, dass sein zukünftiges Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 10 vollständig auf Wayland basieren wird. Dies markiert das Ende einer Ära, da Xorg, das seit 30 Jahren als traditionelles X Window System diente, zugunsten von Wayland aufgegeben wird.

Der Wechselgrund: Probleme mit Xorg

Die Entscheidung für diesen Wechsel basiert auf der Erkenntnis, dass das X11-Protokoll und der Xorg-Server grundlegende Probleme hatten, die durch Wayland gelöst werden konnten. Red Hat hat über 15 Jahre hinweg beide Systeme unterstützt, aber die Pflege wurde zunehmend schwierig.

Die Weichen wurden bereits mit RHEL 9 gestellt, indem der Xorg-Server verworfen wurde. In RHEL 10, geplant für die erste Hälfte des Jahres 2025, werden Xorg und andere X-Server vollständig entfernt, mit Ausnahme von Xwayland. Dieser Schritt sichert die Unterstützung von X11-Clients durch Xwayland und erleichtert gleichzeitig den Übergang zu einem Wayland-Ökosystem.

Die Zukunft von RHEL 10

Die Entscheidung von Red Hat, Xorg abzuschaffen, spiegelt einen wachsenden Konsens in der Linux-Welt wider. Während einige Distributionen wie Linux Mint weiterhin auf Xorg setzen, zeigen andere, darunter KDE und GNOME, klare Absichten, vollständig zu Wayland zu wechseln.

Das Jahr 2024 wird voraussichtlich ein entscheidendes Jahr für diesen Wandel sein, insbesondere mit den bevorstehenden Veröffentlichungen von KDE 6 und GNOME 46, die beide vollständig auf Wayland fokussieren. Die Abschaffung von Xorg wird wahrscheinlich in den kommenden Jahren erfolgen, wobei zunächst eine gewisse Xwayland-basierte Kompatibilität beibehalten wird.

Während einige Nutzer möglicherweise bestimmte Anwendungen haben, die unter Wayland nicht zuverlässig laufen, deutet die Branche insgesamt darauf hin, dass der Übergang zu moderneren und leistungsfähigeren grafischen Stacks unausweichlich ist. Die Entscheidung von Red Hat markiert einen bedeutenden Meilenstein in diesem Prozess und weist auf eine Zukunft hin, in der Wayland die grafische Landschaft von Linux dominieren wird.


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