Linux Lite 6.2 Testbericht. Das solltest Du wissen

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Hallo und willkommen zurück. Mein Name ist Michael und wir schauen uns heute die neue Linux Lite 6.2 Version einmal an. Was zeichnet Linux Lite aus und was die neue Version im Gepäck hat, all das gibt’s jetzt. Bleib dran.

Das ist Linux Lite

Die Wurzeln von Linux Lite liegen in Neu Seeland, doch das Entwicklerteam ist weltweit verteilt. Bei Linux Lite handelt es sich um einen Ubuntu LTS Fork. Die Basis ist derzeit Ubuntu 22.04 LTS. Mit der Distro möchten die Entwickler Windows Wechsler ansprechen und ihnen den Xfce Desktop schmackhaft machen. Das aktive Entwicklerteam besteht weiterhin aus fünf Köpfen. Linux Lite 6.2 wurde quasi als Halloween-Geschenk am 31. Oktober 2022 veröffentlicht.

Was ist neu?

  • Verbesserter Upgrade-Manager
  • Neue Papirus-Symbole
  • Shotcut ersetzt Openshot im Software Manager
  • Ubuntu 22.04 Basis

Ubuntu 22.04 war schon bei Linux Lite 6.0 die Basis. Es ist nicht zwingend neu in Linux Lite 6.2. Da ich jedoch nicht jede Version teste, erwähne ich die Ubuntu 22.04 Basis hier nur der Vollständigkeitshalber.

Technische Eckpunkte

Die Mindestanforderungen sehen wie folgt aus:

  • 1 GHz CPU mit 2 Cores
  • 768MB RAM
  • 8GB Storage
  • VGA Bildschirm mit 1024×768 Pixeln

Legacy Boot wird übrigens unterstützt. Es werden aber auch UEFI und SecureBoot unterstützt. Da man vornehmlich Windowswechsler ansprechen möchte, ein TPM Modul ist nicht erforderlich bei Linux Lite. Wenn Dein Rechner etwas älter ist, wird das TPM Thema in Verbindung mit einem Upgrade auf Windows 11 vermutlich schon mal Deinen Weg gekreuzt haben. Hier besteht dieses Anforderung nicht, weswegen ohne jegliche Bypass Optionen Linux Lite installiert werden kann. Alle Details dazu finden sich hier.

Als Ubuntu Fork ist Linux Lite ebenfalls eine Distro mit statischen Versionsstand. Hardwareseitig wird nur 64-bit Hardware unterstützt. Als Paketverwaltung kommt APT mit ihr könnt auch die hauseigene Softwareverwaltung Lite Software bemühen. Das native Paket ist das Deb Paket.

Die Zielgruppe ist klar: Der gewöhnliche Linux Desktop Nutzer. Und natürlich nicht zu vergessen zu erwähnen wären hier Windows Nutzer, die auf Linux wechseln möchten. 

Performance, Desktop &, Programme

Systemvermessung

Mein System belegt 5,5 GB von der Platte. Der initiale Benchmarkwert im Arbeitsspeicherkonsum liegt bei 1,2 GB. Anzahl installierter Pakete nach erstem Start liegt bei 2149.

Schauen wir kurz was bei meinem letzten Test von Linux Lite 5.6 herauskam: Hier hatten wir einen Plattenplatzbedarf von 9,6 GB und einen RAM Verbrauch von 620MB RAM. Die Paketanzahl hatte ich seinerzeit nicht erfasst.

Desktop Oberfläche und Konzept

Zum Zeitpunkt der Beitragserstellung wurde Xfce 4.16.3 ausgeliefert.

Das Konzept des Desktops wird die meisten von Euch vermutlich an Windows 7 und frühere Versionen zurückerinnern. Unten ist eine Leiste der Taskleiste vergleichbar, der Rest dürfte recht selbsterklärend daherkommen. In Anbetracht der vorhin genannten Mindestanforderung, die Linux Lite an die Hardware stellt, sollte auch klar sein, wieso dem so ist. Linux Lite verfolgt allem Anschein nach nicht den Anspruch die effektvollste Desktoplösung zu sein. Man möchte also nicht mit Systemen wie macOS, die mit vielen verspielten Effekten kommen konkurrieren, sondern möchte die Arbeit erledigt bekommen und dazu braucht es offen gestanden auch keine großartigen Effekte. Ist Dein Rechner schon etwas älter, läuft er mit Linux Lite. Selbes gilt natürlich auch für neuere Rechner. Man bleit im dem Windows Konzept grob treu und das dürfte den Umstieg erleichtern.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.15
  • Browser: Google Chrome und Gnome Web
  • E-Mail Client: Thunderbird
  • Büropaket: LibreOffice
  • Software-Container: nicht vorinstalliert

Allgemein vorinstallierte Software:

Linux Lite hat scheinbar von Firefox zu Google Chrome als Standardbrowser umgesattelt. Diese Entscheidung finde ich nicht glücklich, da ich stets Firefox Chrome den Vorzug geben würde. Ansonsten ist für den Desktop Nutzer alles dabei um durchzustarten.

Besonderheiten und Fazit

Bevor wir zum Fazit kommen, möchte ich noch auf einen Umstand aufmerksam machen, der sich seit meinem letzten Test von vor etwa einem Jahr nicht veränderte. Die Helferchen von Linux Lite, also die Lite Tools sind nahezu unverändert zum letzten Jahr. Das ist positiv gemeint. Es handelt sich um nützliche Helfer, die immer willkommen sind. MX Linux hat ja etwas vergleichbares. Wenn so ein Helfer mal fertig entwickelt ist und seinen Dienst klaglos verrichtet, was soll man dann wiederholt groß Worte drüber verlieren? Es funktioniert und hilft, mehr gibt’s nicht zu sagen.

Der Willkommensbildschirm nach der Installation bietet weiterhin die Installation an. Ist scheinbar noch keinem der Entwickler aufgefallen oder wurde aus anderen Gründen unverändert gelassen, geschenkt. Das ist meckern auf hohem Niveau. Lustig finde ich aber, dass wir in den Lite Tweaks beim Kernel Installer auch uralte Kernel angeboten bekommen. Ich glaube wenn ich davon was installieren würde, würde in der VM nichts mehr gehen. Aber auch Kernel 6 ist dabei, für die, die immer den neuesten Mainline Kernel haben möchten.

Software gibt es im Tool Lite Software. Auch hier ist eine interessante Vorauswahl dabei. Wer mehr braucht, wird mit Synaptic alles finden.

Was ich etwas unglücklich gelöst finde, ist die Startseite vom Projekt. Hier wird schon recht dominant um Spenden gebeten. Ich verstehe, dass die Spendenbereitschaft vermutlich recht gering ist bei den Nutzern. Die wenigsten werden vermutlich einen Obolus springen lassen. Ob diese offensive Vorgehensweise hier gegensteuern kann? Ich bin mir da nicht sicher. Ich finde es abschreckend, wenn das einem quasi fast als erstes ins Gesicht springt. Ein Hinweis ist m.E. nach völlig in Ordnung. Mache ich auf meinem Blog ja auch aber so, na ich weiß nicht ob das so schlau ist. Was meinst Du?

Fazit

Wer immer den neuesten Schnickschnack haben möchte, wird hier nur gähnen können und sollte einen Bogen um Linux Lite machen. Ja es ist halt eine Arbeitstier-Distro und die muss nicht immer mit völlig neuen und total krassen neuen Dingen kommen, sondern sie muss brauchbare Werkzeuge liefern, um die Arbeit zu erledigen. Das tut Linux Lite auch zweifelsohne. Linux Lite wird seine Stärken auf älterer Hardware gut ausspielen können. Wenn Dir aber der Desktop zu einfach ist und Du doch etwas mehr haben magst, dann könnte MX Linux etwas für Dich sein. Da gibt’s auch KDE Plasma. Vielleicht wäre auch Linux Mint eine Anlaufstation für Dich?

Der schärfste Konkurrent für Linux Lite ist und bleibt MX Linux wenn Du mich fragst. Ob jetzt die eine oder andere Distro für Dich die bessere Wahl ist, kann ich von hier nicht bewerten. Teste sie doch einfach beide in virtuellen Maschinen und triff dann Deine Entscheidung.

Bevor ich gehe, möchte ich mich bei allen Unterstützern ganz herzlich bedanken. Wie schaut Dein Eindruck zu Linux Lite aus? Wäre das ein Kandidat für Dich oder winkst Du da ab?

Ich persönlich kann mir keinen Wechsel auf Linux Lite vorstellen. Das liegt aber mehr an Xfce und weniger an der Distro. Ich vertrete die Auffassung, dass ich lange an der Kiste sitze und dann soll mir das Betriebssystem auch gut gefallen. Mir ist Xfce hier zu mager. Ja lässt sich anpassen, dennoch stehe ich ehr auf optisch mehr anmutende Desktoplösungen. Aber das gilt nur für mich. Jetzt interessiert mich Deine Meinung. Schreib diese doch mal in die Kommentare rein.

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One Comment

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  1. Linux Lite hatte ich vor ein paar Jahren mal genutzt. Als die von LXDE weg und zu XFCE gewechselt haben, wars das für mich. LXDE, da bleibt einem ja auch nicht mehr viel. Debian, Mint, Sparky. Alle mit LXDE. Auf alten Kisten etwa Baujahr 2005-2010 m.M.n. einfach ideal und für uns alte Leute, die noch MS-Dos/Windows 3.1 / 3.11 über Win 95/98 zu Win XP kennen, einfach ein vertrautes Handling. Egal auf welcher Maschiene.

    Nebenbei, WattOS gibts auch wieder.

    Neues wattOS-Release nach mehreren Jahren

    https://www.linux-magazin.de/news/neues-wattos-release-nach-mehreren-jahren/

    beste Grüße