ArcoLinux ist eine Linux Distribution, die auf Arch Linux aufbaut aber einen etwas anderen Ansatz hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit verfolgt. Ob es gewisse Alleinstellungsmerkmale bei ArcoLinux gibt, versuchen wir in diesem Test zu klären. Viel Spaß
Über die Distribution
ArcoLinux teilt sich in drei verschiedene Ausgaben auf. ArcoLinux, ArcoLinuxD und ArcoLinuxB.
- ArcoLinux ist eine voll ausgestattete Distribution und kommt mit XFCE Desktop.
- ArcoLinuxB ist eine Edition, bei der sich der Anwender quasi seine eigene Distribution baut.
- ArcoLinuxD richtet dank Minimalprinzip an sogenannte Power-User, die dann selbst entscheiden welche Desktop etc sie installieren möchten.
Für dieses Video operieren wir mit ArcoLinux mit XFCE Desktop.
Download
Nachdem wir unseren Bedarf welche Arco Version wir benötigen geklärt haben, begeben wir uns auf die Projekt-Webseite https://arcolinux.info/download/ und laden die ISO Datei hinter ArcoLinux herunter.
Installation
Ich habe mit VirtualBox weitergemacht. Der Installationsprozeß funktioniert gut und führt uns durch die Routine. Wir müssen ein paar Standard-Angaben hinsichtlich Softwarefülle machen, Benutzer anlegen, Partitionieren usw. aber das läuft alles geführt und sollte bei jedem erwartungsgemäß klappen.
Eckdaten: Auslastung Plattenplatz
Auf meinem System sind nachdem alle verfügbaren Aktualisierungen installiert waren, 11GB belegt. Das ist mir für ein System mit XFCE Desktop gänzlich schleierhaft, da es somit eins der speicherintensivsten Systemen ist, die ich je hier getestet hatte.
Eckdaten: Arbeitsspeicherverbrauch RAM
Angenehmer als beim Plattenplatzverbrauch fiel der Umgang mit dem Arbeitsspeicher aus. Hier krallte sich das System 611MB im Rahmen meines Tests im Leerlauf.
Desktop
Diese Arco Edition kommt mit XFCE Desktop in Version 4.14.

Allgemein wurde das Design dunkel gehalten. Hierbei bedient man sich dem Arc Theme in der dunklen Variante, Arc-Dark. Klicken wir auf Arc-Darker, sind wir gleich etwa heller unterwegs. Es sind viele Varianten vom Arc-Theme vorinstalliert nebst Bunsen-Dark und Numix. Bei den Symbolen haben wir auch eine reiche Auswahl mit dabei, wobei vorkonfiguriert das Sardi Arc Design ist. Der Desktop bietet relativ viel Transparenzeffekte.
Das Desktop Konzept entspricht einer Anlehnung an ein klassisches Konzept wie man es auch von Windows kennt. Unten eine Leiste. Links das Startmenü, gefolgt von angehefteten Schnellstartern. Daneben kommen die offenen Fenster, wohingegen wir unten rechts Steuerelemente und die Uhr haben.
Wem XFCE nicht gefällt, findet alle möglichen Desktops zum Installieren via Paketmanager. Wir greifen ja direkt auf Arch Softwarequellen zu.
Bei den Hintergrundbildern wird es ziemlich abstrakt. Ich empfand das mitgelieferte Material als angenehme Abwechslung und viele der Bilder gefielen mir auch ganz gut.
Vorinstallierte Software
- Kernel: 5.4.34-1-lts
- Browser: Firefox 75.0
- E-Mail Client: Evolution 3.36.1
- Office: Kein Office vorinstalliert es kann z.B: LibreOffice 6.4.3-1 nachinstalliert werden
Flatpak wird standardmäßig unterstützt, snap hingegen ist nicht vorinstalliert.
Allgemein vorinstallierte Software:
Je nachdem wie Ihr im Rahmen der Installation Eure Zusammenstellung getroffen habt, ist mehr oder weniger jetzt vorhanden. Mir fiel auf, daß nebst Firefox noch Chromium und Vivaldi dabei ist. Ansonsten viele XFCE Tools aber im großen und ganzen nichts, wo ich Schnappatmung bekommen würde.
Besonderheiten
Entweder ziehe ich das an oder ist es bei Arch basierenen Systemen verbreiteter, daß bei Updates immer mal wieder was zwickt. Bei Manjaro Systemen hatte ich das auch schon beobachtet, daß Updates aufgrund von Abhängigkeiten nicht gingen, hier hatte ich es direkt mal dokumentiert. Ich konnte keine Updates machen, da p11-kit-trust.so schon existent war. Das war nur ein Softlink. Nachdem ich ihn gelöscht habe, ging auch das Update. Denke einen Neueinsteiger dürfte das gleich stressen.
Ansonsten habt Ihr dank Arch Unterbau ein rolling Release System. Heißt wenn Ihr Updates einspielt, seid ihr immer auf dem neuesten Software-Stand, was derzeit geht. Upgrades des Betriebssystems sind obsolet, da dank rolling release alle Komponenten aufgefrischt werden. Entsprechend könnte das Update-Intervall und die Menge ans Updates etwas höher sein als bei anderen Systemen.
Fazit
ArcoLinux geht einen etwas anderen Weg als Manjaro. Beide haben aber gemeinsam, daß sie es jedem ermöglichen ein Arch basiertes Linuxsystem auf einfache bzw. grafische Weise zu installieren.
Grobe Schnitzer oder negative Aspekte fielen mir im Rahmen meines Tests nicht auf. Im Gegenteil, mir kommt es mittlerweile sogar so vor, als würden Arch-basierte Distributionen sogar relativ viel Aufwand ins Desktop Customizing investieren. So kommt der ArcoDesktop recht modern und ansehnlich daher, ebenso wie z.B. der Manjaro XFCE Desktop dies tut. Hier sieht ein Debian XFCE Desktop direkt nach der Installation meiner Meinung nach keine Sonne, da Debian leider nicht so viel Mühe ins Desktop Design investiert. Also hier war ich ganz positiv angetan.
Für wen könnte ArcoLinux interessant sein?
Ich denke der Linux Neueinsteiger sollte ehr zu Manjaro gehen, da dort im Fehlerfall eine größere Gemeinschaft unterstützen kann. Dennoch ist das kein Einstiegshindernis bei ArcoLinux. Ich kann nur nicht beurteilen wie groß die deutschsprachige Gemeinschaft hintendran ist. Manjaro kann hier vermutlich mehr vorweisen.
Ob erfahrenere Nutzer ArcoLinux anspricht gegenüber einem Arch Linux vermag ich nicht zu beurteilen, da ich kein Arch Anwender bin. Wie sehen das meine Zuschauer mit Arch System denn? Spricht Euch das an? Wäre Euch eine grafische Installationsroutine Wert zu wechseln? Klar, Anpassungen der Software erreicht man von Arch kommend auch Arco sodaß der Wechsel keine Neuinstallation wäre. Ich schätze wer Arch Linux installiert wird nicht auf Arco umsatteln wollen. Es bleibt also die Frage im Raum welche Zielgruppe diese Distribution anspricht. Und hier vermag ich auch keine voll zufriedenstellende Antwort zu geben, denn ich finde Majaro deckt das Delta von Arch ganz gut ab. Somit muß man also selbst für sich ausmachen ob man lieber Arch, Majaro oder ArcoLinux nutzen möchte. Ich vermute mal, daß Arco zumindest recht viel Überzeugungsarbeit leisten müsste um Nutzer von Arch oder Manjaro für die eigene Distribution zu begeistern.
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