Manjaro 19 (XFCE) getestet. Rolling Release mit modernen XFCE Desktop?

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Das Manjaro Projekt hat Ende Februar 2020 die gleichnamige Arch-basierende Linux Distribution Manjaro 19 veröffentlicht. Wie sich Manjaro 19 mit XFCE Desktop anfühlt und wie ich als Gnome Anwender damit klar kam, schauen wir uns heute gemeinsam an. Ich wünsche Dir viel Vergnügen.

Download

Der ISO Installer läßt sich einfach von der Manjaro Seite besorgen. Je nachdem ob Du eine der Haupteditionen mit XFCE, KDE bzw. Gnome oder eine Community Edition mit z.B. Budgie, Mate oder Cinamon bevorzugst, mußt Du entsprechend abbiegen bei der Kategorie „downloads“. Ansonsten einfach das ISO ziehen und mit VirtualBox starten oder mit z.b. Etcher ein bootfähiges Medium erstellen und Installieren.

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Installation

Ich habe gleich mit den unfreien Treibern gestartet.

Heißt es geht erstmal in den Live Modus und von dort aus habe ich installiert. Der Installer ist zuverlässig und die Installation geht sehr schnell von der Hand. Das war im Testvideo der Manjaro Gnome Edition auch schon so.

Absolut problemlos.

Speicherverbrauch in GB nach Installation

Direkt nach der Installation verbraucht die XFCE Edition 7,1 GB. (Vergleich Gnome Edition von Manjaro 19 7,7 GB). Das ist in etwa gleichauf mit anderen Distributionen. Da Manjaro eine rolling Release Distribution ist, verwundert es nicht, daß nach der Installation der Paketmanager sich meldet mit neueren Paketen. Sind diese installiert, liegt die Plattenplatzbelegung bei 7,6 GB

Desktop allgemein

Der XFCE Desktop in Version 4.14 ist sehr schön angepaßt. Manjaro hat all seinen Editionen ein cooperate Design spendiert. Das heißt jede Edition kommt in den selben grünen Farbtönen daher, was einen Wiedererkennungswert sicherstellt. Auch wenn XFCE mit z.B. Gnome nicht viel gemeinsam haben, hat das Theme beider Editionen die erkennbare Gemeinsamkeit, sodaß rasch auffällt, hey das ist ein Manjaro Linux.

Obwohl ich XFCE selbst nicht verwende, muß ich anerkennen, daß mir die Variante, die Manjaro hier ausliefert, ganz gut gefiel. Man hat nicht das Gefühl einen abgespeckten Desktop zu nutzen.

Es gibt bei Manjaro einmal „Einstellungen“ und einmal „Manjaro Einstellungen“. Schauen wir uns den Unterschied mal an: In den „Einstellungen“ kann man ganz allgemeine Einstellungen am Desktop vornehmen. Hier kann man das Theme verändern, bevorzugte Anwendungen einstellen, Firewall Konfigurieren oder den Anmeldebildschirm. Alles soweit standardisierte Kost. In den „Manjaro Einstellungen“ können wir die Sprache verändern, Kerneleinstellungen vornehmen, Konten für Benutzer hinzufügen oder löschen, Zeit einstellen. Unter Hardware zählt man hier noch Einstellungsmöglichkeiten für Tastatur und Hardwarekonfiguration (Grafiktreiber). Das finde ich sehr gutes Feintuning aber mir ist nicht ganz klar warum man hier das separiert. Aber gut, das soll uns nicht weiter stören. Wenn von Euch jemand eine passende Erklärung dafür hat, bitte in die Kommentare reinschreiben. Wenn nicht, denke ich, daß uns das jetzt nicht weiter stören braucht. 

Desktop Themes

In den Einstellungen können wir unter Erscheinungsbild sehen, daß das auf Arc basierende Theme adaptiert wurde und mittlerweile Matcha heißt. Matcha-sea ist voreingestellt. Es gibt mehrere Versionen von Matcha für helle und dunkle Desktop-Erscheinung. Das Icon Set ist Papirus-Maia. Im Zusammenspiel kommt auch hier wieder ein schöner Desktop heraus.

Desktop Aussehen

Butter bei die Fische: ich bin Gnome Anwender. Ich habe mir noch nie freiwillig XFCE installiert. Ich fand es immer unmodern und wirkte als hinge man an der Y2K Zeit fest. Doch die Manjaro XFCE Edition spricht mich sogar an.

Es kommt nicht der subjektive Eindruck auf als hinge man hier an einem uralt Desktop, der nichts kann. Gut es gibt ein paar Detailfragen, die ich mir anders einrichten würde aber im Großen und Ganzen bin ich sehr positiv überrascht wie gut sich XFCE machen kann, legt man entsprechend Hand an. Wechsler von Windows 7 dürften sich an einem dem Windows 7 sehr ähnlich anfühlenden Desktop wiederfinden. 

Über die Schreibtischeinstellungen kann man hübsche Hintergrundbilder einstellen. Da hat man sich auch Mühe gemacht und ein hübsches Paket zusammengestellt.

Sehr gut gemacht, Designer Team von Manjaro! Kompliment.

Vorinstallierte Software

Kernel 5.4.24-1-MANJARO  (kann sich dank rolling Release Strategie schnell ändern)

Firefox 74.0.

Thunderbird 68.6.0 

LibreOffice 6.3.5.2 (hier hat sich seit meinem Gnome Editions Test nichts verändert)

Schauen wir mal bei Alle Anwendungen was alles so mit dabei ist in der Standardinstallation.

GtkHash oder HExChat braucht der Standard-Anwender? HP Device Manager ist auch standardmäßig vorinstalliert. Ebenso der Steam Client Launcher. Wozu das bitte?

Timeshift finde ich in Ordnung, da es ein nützliches Tool ist.

Speicherverbrauch

Der Speicherverbrauch bei Manjaro 19 XFCE liegt während meines Testes in einer Größenordnung von 680MB, was etwas weniger als bei der Gnome Edition ist bzw. war.

 Ich denke es ist ein recht guter Wert für einen so modern aussehenden und schnell reagierenden Desktop. Gute Arbeit.

Fazit

Ich bin dem Manjaro Projekt mittlerweile sehr zugetan und halte große Stücke darauf. Es ist in meinen Augen nach Ubuntu vor vielen Jahren einer der wertvollsten Impulse für die Linuxwelt.

Doch wie verhält es sich jetzt mit Manjaro 19 XFCE? 

Wer von Windows 7 z.B. kommt, findet sich schnell in einer vertrauten Arbeitsumgebung wieder. Sie ist schnell, hat moderne Transparenteffekte, ist ressourcenschonend und läuft also auch auf Computern, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben gut.

Das Zusammenspiel von XFCE und den Theming zahlt sich deutlich aus. Manjaro XFCE wirkt alles andere als unmodern. Ganz im Gegenteil und ich als alter Gnome Anwender kann das mit guten Gewissen sagen. Ich habe endlich mal einen XFCE Desktop gesehen, den ich nicht gleich auf den ersten Blick ablehne.

Dennoch ist das Windows 7 nachempfundene Konzept dennoch nicht ganz mein Fall, weshalb ich persönlich so nicht auf Manjaro 19 XFCE wechseln würde, zumindest nicht ohne Anpassungen selbst vorzunehmen. Ihr wisst schon… Leiste oben, Dock unten. Aber das ließe sich ja schnell umsetzen. Ich kann Manjaro 19 XFCE guten Gewissen empfehlen. Eine tolle Distro, die Ihr potential auf älteren Rechnern gut ausspielen kann.

Manjaro platziert sich nicht zu Unrecht auf Distrowatch in den Top 3. Das ist in meinen Augen der gerechte Lohn. Das Konzept stimmt. Rolling Release mit einigermaßen getesteten Paketen klingt vielversprechend. Ich finde das Projekt ist auf dem richtigen Weg und hat meiner Meinung nach eine große Zukunft vor sich. Ich vermute, der Höhepunkt von Manjaro steht uns erst noch bevor. Und bis dahin finde ich es klasse, wenn diese junge und auf Arch-basierende Linuxdistribution weiter natürlich reift.

Damit wären wir mit dem regulären Teil durch. Ich hoffe Dir gefiel das Video. Wenn ja, warum abonnierst Du meinen Kanal nicht? Dann bekommst Du immer Info wenn ein neues Video kommt. Alternativ kannst Du, wenn Du Kritik äußern magst, diese gerne im Kommentarfeld hinterlassen. 

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