Red Hat beendet die eigene Pflege von LibreOffice Paketen

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Getrieben von Kosteneinsparungsmaßnahmen seitens der Inhaberin IBM kommen nun auch bei Red Hat Veränderungen an. Zum einen wurden Teile der Belegschaft entlassen. Andererseits werden Entwicklerressourcen künftig anders priorisiert und verteilt.

So plant Red Had die Paketierung von Libre Office künftig aufzugeben. Der Prozess, bis ein Programm in einer Linux Distribution landet, ist mehrschichtig. Das Libre Office Projekt konzentriert sich auf sein Officepaket und entwickelt dieses weiter. Zwar stellt LibreOffice u.a. RPM und DEB Pakete bereit, doch sind das nicht die, die in den Repos der Distros verfügbar sind. Um in einer Distribution bereitzustehen und um letztlich von den Nutzern verwendet werden zu können, muss jemand das Paket bauen und pflegen. Die Distribution übernimmt die Funktion aus dem Quellcode ein einsatzfähiges Programm zu machen.

Was grob skizziert überschaubar klingt, ist im Alltag ein nicht zu vernachlässigender Aufwand. Immerhin muss ein Programm nicht nur für eine Edition bereitgestellt werden. Bei Red Hat werden die Ausgaben als Enterprise Linux lange gepflegt. So müssen verschiedene RHEL-Versionen bestückt werden. Für jede Version müssen Pakete erstellt und getestet werden. Genau auf diesen Aufwand weist Red Hat Entwickler Matthias Clasen in einem Blogeintrag bei Fedora hin. Fedora wird gleichermaßen betroffen sein.

LibreOffice unter Fedora 38

Mitbewerber Ubuntu stellt auch Pakete von Deb-Format auf Snap um. Prominentes Beispiel war Firefox. Die Begründung seitens Mozilla war ähnlich: Der Aufwand nur noch ein Firefox Snap-Paket bereitzustellen ist weitaus geringer als für jede unterstützte Ubuntu Version ein Deb-Paket bereitzustellen.

Red Hat empfiehlt die Flatpak Version

Damit Anwender im Red Hat Kosmos nicht auf Libre Office verzichten müssen, wurde die Flatpak Version von Libre Office als Alternative ins Spiel gebracht. Dieses Paket wird von den Libre Office Entwicklern über Flathub angeboten und liefert stets die aktuelle LibreOffice Version aus. Allerdings wird betont, dass es den unabhängigen Fedora Entwicklern freisteht, künftig auf eigene Kommission Pakete für Fedora zu pflegen.

Festzuhalten ist auch, dass bereits veröffentlichte RHEL-Versionen bis zum Laufzeitende (EOL) weiterhin Pflege der Libre Office Pakete erhalten werden. Die Strategieänderung bezieht sich auf künftige RHEL-Versionen. Die derzeit aktiven Versionen wie z.B. RHEL 9 oder RHEL 8 sind hiervon nicht betroffen.

Credit: LibreOffice, Red Hat


3 Comments

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  1. Wird durch Libreoffice.org als RPM oder DEB bereitgestellt…
    Sehe die Problematik nicht wirklich
    LG

  2. Viele sind vom Vorteil Software zentral zu beziehen angetan und wollen nicht wie bei anderen Betriebssystem sich die Software selbst zusammensuchen. So könnte ich mir das vorstellen.

  3. Wer mit RHEL setzt denn bitte an einem Desktop LO ein? RHEL ist doch Server!?!?!? Und wer das wirklich braucht kann das Flatpak nehmen und kann sich wieder hinlegen.