Ubuntu MATE 21.04 – Serie Ubuntu 21.04 Flavours angeschaut

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Ubuntu Mate 21.04 ist die Ubuntu Tochter mit 100% Retrospektive dank Mate Desktop. In diesem kurzen Beitrag schauen wir uns die nicht LTS Version Ubuntu Mate 21.04 einmal an und somit auch gleich wie sich das Ubuntu Mate Projekt allgemein entwickelt etc. Viel Spaß.

Über die Distribution

Ubuntu Mate erscheint zusammen mit der regulären Ubuntu Ausgabe und den anderen Flavours alle sechs Monate und somit zweimal im Jahr in einer frischen Ausgabe. Jede vierte Version ist eine LTS Version mit 3 Jahren Produktpflege und Fokus auf Stabilität. Die Versionen zwischen den LTS Ausgaben sind etwas progressiver und mehr fortschrittlich als konservativ. Ubuntu Mate 21.04 ist somit die zweite von drei Zwischenversionen wenn man die LTS Versionen als Berechnungsgrundlage sieht.

Wie bei den anderen Flavours auch, Ubuntu Mate liefert eine Ubuntu 21.04 Basis aber statt Gnome Desktop wird hier der Gnome 2 Fork Mate zum Einsatz gebracht. So haben wir einen traditionellen Desktop und deshalb tituliert sich das Projekt auch gerne und völlig zu Recht mit 100% Retrospektive. Man möchte schlicht das Beste von Gnome 2 fortführen und weiterentwickeln.

Was ist neu in Ubuntu Mate 21.04?

Ubuntu Mate 21.04 bringt eine optische Politur mit. Dank der Zusammenarbeit mit dem Yaru-Team fällt diese Änderung direkt als erstes nach dem Hochfahren ins Auge. Das Yaru Thema sieht unter Mate klasse und modern aus. Das für die Ayatana Indicator zuständige Team hat neue Funktionen hinzugefügt und Fehler behoben. Das Resultat ist ein besseres Nutzererlebnis im Umgang mit den Indikatoren.

Dank der Ubuntu 21.04 Basis werden allgemein frische Grundpakete ausgeliefert, wobei zur Erstellung dieses Videos noch Kernel 5.11 ausgeliefert wird, obwohl dieser bereits keine Pflege mehr erhält und Kernel 5.12 veröffentlicht wurde. Mate selbst liegt in Version 1.24.1 bei. Zum Vergleich, Ubuntu Mate 20.04 LTS vom letzten Jahr lieferte Mate 1.24.0 mit. Hier hat sich also nicht so viel getan, was nicht schlimm ist. Die Verbesserungen sind evolutionär und das Yaru Thema macht schon einen großen Sprung in die richtige Richtung, Mate Version hin oder her.

Eigentlich keine klassische Konstellation der nicht LTS Versionen, denn normalerweise werden neue Technologien eingeführt und erprobt oder es finden ganz gewöhnliche Weiterentwicklungen unter der Haube statt. Für Gewöhnlich sollte dies damit einhergehen, dass der Software-Stack neuer und experimenteller und somit weniger Stabil ist. Bei Ubuntu Mate 21.04 trifft das nicht so ganz gut. Die Änderungen sind überschaubar.

Systemvermessung

Werfen wir einen Blick auf die Eckpunkte des Ressourcenverbrauchs. Installiert Ihr Ubuntu Mate 21.04 minimal, dann sind knapp 5GB der Platte schon belegt. Genau genommen von meiner Root Partition. Dieses System hat nicht ext, sondern ZFS Dateisystem. Daher sieht die Partitionierung vielleicht ungewöhnlich aus.

Damit liegt Ubuntu Mate 21.04 in etwas unter dem Wert von Ubuntu Mate 20.04 LTS.

Mehr zum Thema: Ubuntu Mate 20.04 LTS im Test – 100% Retrospektive

Beim Arbeitsspeicherverbrauch bzw. dessen initialen Benchmarkwert krallte sich Ubuntu Mate 21.04 knapp 911 MB RAM. Verglichen mit Ubuntu Mate 20.04 ist Ubuntu Mate 21.04 deutlich hungriger nach RAM. Ubuntu 20.04 LTS begnügte sich mit knapp 550 MB RAM.

Desktop & Programme

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.11
  • Browser: Mozilla Firefox
  • E-Mail Client: nicht vorinstalliert
  • Büropaket: nicht vorinstalliert
  • Software-Container: Snap

Allgemein vorinstallierte Software:

Ubuntu Mate kommt ohne viel Ballast in der minimalen Installation. Es ist auch hier eine sinnvolle Auswahl an Software vorinstalliert. Allerdings kein Büropaket wie z.B. LibreOffice und auch keine E-Mail Client. Hier wäre mein Vorschlag solch ein Angebot ggf im Willkommensbildschirm unterzubringen aber gut. Das ist aber kein Beinbruch. Das System liefert auf den ersten Blick viel mit, auf den zweiten Blick sind aber viele kleiner Mate Systemprogramme mit dabei. Insgesamt ist die minimale Installation erwartungsgemäß minimal.

Besonderheiten und Fazit

Das Yaru Thema ist ein Sahnestück von Ubuntu Mate 21.04. Das sticht auch sofort ins Auge, ganz klar. Doch damit hat es sich letztlich auch schon. Wir hatten schon festgestellt, dass sich die Mate Version kaum von der letzten LTS Version unterscheidet. Ja es gibt einen neueren Kernel, wobei der eigentlich auch ohne Unterstützung ist aber möglicherweise hat Canonical reagiert, bis das Video veröffentlicht ist und Kernel 5.12 bereitgestellt.

Die Frage ist also, ob Ubuntu Mate 21.04 eine würdige Version ist, und das würde ich je nach Ausgangslage wie folgt bewerten: Setzt Du Ubuntu Mate 20.04 LTS ein, gibt es wenig Grund sich den Aufwand des Upgrades anzutun. Setzt Du Ubuntu Mate 20.10 ein, musst Du sowieso diese Version mitnehmen und dann heißt es ganz klar Upgrade machen.

Doch einen technischen Aspekt gibt es noch, der bislang noch nicht adressiert wurde. Installierst Du nicht mit ext4, sondern mit ZFS Dateisystem, so kannst Du das System nun vollverschlüsselt aufsetzen. Ebenfalls profitierst Du den der Fähigkeit Schnappschüsse zu erstellen und um Bedarfsfall in diese hineinzustarten. Doch geht Ubuntu halt mit ZFS von Oracle wieder einen anderen Weg als andere Distributionen wie z.B. OpenSUSE oder Garuda Linux mit BtrFS.

Doch wer sich bewusst gegen die LTS Versionen entscheidet, wird damit einhergehend spezielle Ziele verfolgen und auch Gründe haben von der Ubuntu Empfehlung abzuweichen. Normale Anwender und alle, die ein verlässliches System haben möchten, sollten strikt zu den LTS Versionen greifen.

Ubuntu Mate 20.10 wird zwar noch ein paar Monate unterstützt, doch wer sich bewusst gegen LTS entscheidet, möchtet die neueste Technologie im Ubuntu Universum haben. Ergo gibt es von diesem Standpunkt aus betrachtet keinen Grund mehr, der gegen das Weiterziehen auf Ubuntu Mate 21.04 spricht.

Die nächste LTS Version wird Ubuntu Mate 22.04 LTS sein und die aktuelle LTS Version ist Ubuntu Mate 20.04 LTS. Ubuntu Mate 21.04 wird bis bis März 2022 Produktpflege erhalten. Insgesamt erhalten nicht LTS Versionen 9 Monate und LTS Versionen der Ubuntu Töchter 3 Jahre Produktpflege. Wer mehr will, bekommt bei der Ubuntu Hauptausgabe 5 Jahre LTS und darüber hinaus sind weitere 5 Jahre ESM Support möglich, also 10 Jahre insgesamt.

Das zu diesem Artikel korrespondierende Video kann auf meinem YouTube Kanal hier angeschaut werden.

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