Mit Linux Mint 21.3 Codename Virginia kommt die Linux Mint 21er Serie zu Ihrem geplanten Ende. Das dritte Point-Release rundet eine Serie komplett ab. Was genau Virginia im Gepäck hat, was es Neues gibt usw. alles das gibts jetzt. Bleibt dran.
Eckpunkte über die Distro
Linux Mint ist eine auf Ubuntu basierende Linux-Distribution, die darauf abzielt, eine nutzerfreundliche und ansprechende Desktop-Umgebung zu liefern. Ihr Fokus liegt auf der Entwicklung einer intuitiven Benutzeroberfläche sowie der nahtlosen Integration verschiedener Softwareanwendungen, um eine angenehme Nutzung sowohl für Einsteiger als auch erfahrene Anwender zu gewährleisten.
Der technische Unterbau von Linux Mint basiert auf Ubuntu LTS. Das bedeutet, dass Linux Mint das Fundament und viele Kernkomponenten von Ubuntu LTS übernimmt. Ubuntu selbst wiederum basiert auf Debian, einer weiteren bekannten Linux-Distribution mit hoher Reputation. Unterstützt wird klassische 64-bit Hardware. Als Paketformat kommt das Debian Paket und die korrespondierende Paketverwaltung ist APT.
Hier die Mindestanforderungen:
- 2GB RAM (4GB oder mehr empfohlen).
- 20GB Festplattenplatz (100GB oder mehr empfohlen).
- 1024×768 Auflösung
Zielgruppe
Linux Mint richtet sich an eine breite Zielgruppe, insbesondere an Benutzer, die nach einer benutzerfreundlichen Linux-Distribution suchen. Doch egal ob Neueinsteiger, Nutzer mit hohem Anspruch an Stabilität oder gute Multimediaunterstützung, bei Linux Mint steht der Linux Desktop absolut im Fokus.
Was ist neu?
- Hypnotix, die TV-Viewer-Anwendung, wurde um neue Funktionen erweitert.
- Cinnamon Desktop 6.0
- Experimentelle Wayland Unterstützung
- Warpinator kann nun mit QR-Codes Geräte koppeln
- Neue Hintergrundbilder
Inbetriebnahme
Wenn Du bei Linux Mint einsteigen möchtest, dann habe ich gute Nachrichten für Dich. Ich habe dazu ein separates Installationsvideo im Rahmen meiner Serie Wechsel zu Linux Mint erstellt.
Falls Du jedoch lieber eine detaillierte Anleitung von A-Z benötigst, dann empfehle ich meinen Udemy Kurs Linux Bootcamp – In nur 2 Stunden zu Linux wechseln. Da zeige ich das alles auf Basis von Linux Mint. Links sind in der Beschreibung.
Performance, Desktop & Apps
Systemvermessung
Mein System belegte 9,8GB von der Platte. Im Bedarf an Arbeitsspeicher begnügte sich das System mit 709 MB. Die Anzahl vorinstallierter Pakete lag bei 2166 Debian Paketen. Flatpak Container sind werkseitig nicht vorinstalliert.
Desktop Oberfläche und Konzept
Zum Zeitpunkt der Beitragserstellung wurde Cinnamon 6.0.1 ausgeliefert.
Allerdings arbeite ich vor und wir haben hier noch die Beta Version vorliegen. Heißt also je nachdem wann Du das Video schaust, wird aller Voraussicht nach schon eine neuere Version verfügbar sein.
Der Desktop bei Linux Mint heißt Cinnamon Desktop und wenn es Dich an Windows 7 oder Windows 10 erinnert, dürfte das kein Zufall sein. Cinnamon bietet ein vertrautes Konzept mit ähnlicher Nutzererfahrung. Damit sollen Windows-Umsteiger abgeholt werden, weil sie in vielen Fällen kaum umlernen müssen was die Systembedienung betrifft.
So gibt es unten eine Leiste ähnlich der Windows Taksleiste. Links ist das Menü, daneben angepinnte Schnellstarter für Apps. Neu geöffnete Apps werden hinter den Schnellstartern angeordnet und rechts befinden sich Systemindikatoren und Schnellzugriffe für z.B. Netzwerk, Aktualisierungen, Lautstärke usw. Ein Konzept, das gestanden ist und grundsätzlich nicht mehr großartig vorgestellt werden muss.
Softwareauswahl (Anzahl Apps, Software Stack)
- Kernel: 5.15
- Browser: Firefox
- E-Mail Client: Thunderbird
- Büropaket: LibreOffice
- Software-Container: Flatpak
Neuere Kernel wären dank Ubuntu Hardware Enablement Stack verfügbar. Heißt derzeit könnt ihr vom angestaubten 5.15 LTS Kernel auch wechseln auf Kernel 6.2 oder 6.5.
Wer vorhin aufmerksam zugehört hat, weiß, dass Linux Mint als Zielgruppe Linux Desktop Nutzer auserkoren hat. Das lässt sich auch an der vorinstallierten Software dingfest machen. Etwa 90% aller Anwendungsfälle am Desktop dürften abgedeckt sein und das ohne das System vollzumüllen. Obendrauf gibts die Helferchen, die in den Linux Mint Einstellungen konsolidiert sind. Ein Software Stack, für den ich Linux Mint sehr schätze. Es ist sorgsam kuriert und wer mehr benötigt, findet in der Anwendungsverwaltung Nachschub. Das ist die App Store Lösung bei Linux Mint. Da gibts sowohl Programme auf Debian Paketbasis, als auch Flatpak Software-Container.
Abschließende Gedanken
Bitte denkt nicht, dass das eine langweilige Version ist, weil es keine bahnbrechenden Neuerungen gibt. Die gibt es. Aber unter der Haube. Denn die experimentelle Unterstützung für Wayland wird die Entwickler noch die nächste Zeit oder Jahre beschäftigen. Da Red Hat aber jedoch ankündigte die Unterstützung für die veraltete X11 Anzeigetechnologie schrittweise zurückzufahren, müssen nun die Desktops modernisieren. So auch Linux Mint mit Cinnamon.
Die Änderungen mögen sich in Grenzen halten aber Cinnamon 6 ist eine runde und solide Version. Vielleicht hätte man auch Cinnamon 5.9 hier liefern können und Version 6 dann als Debüt für Linux Mint 22. So hätte ich das zumindest gemacht.
Fazit
Generell war die 21er Serie eine tolle Serie. Die visuell stärkste Version war 21.2 weil da die Cinnamon Themes überarbeitet und verbessert wurden. Doch auch Virginia ist eine solide Version, die man nicht auslassen muss. Alleine um die tollen Hintergrundbilder mitzunehmen lohnt sich das Upgrade. Mag flach klingen aber kleine Verbesserungen hier und da zeichnen diese Version aus.
Linux Mint ist nicht die Distro, die von Version zu Version sich übertrumpfen möchte mit Innovationen und Neuerungen. Linux Mint ist die Distro, die Dir bei Deiner Arbeit zuverlässig zur Seite stehen möchte. Das ist Linux Mint. Das zeichnet Linux Mint aus: Kontinuität, Verlässlichkeit und Beständigkeit. Denn wenn Deine Arbeit Priorität hat und Du darauf angewiesen bist, dich darauf konzentrierst, dann möchtest Du nicht am System fummeln müssen. Dann muss das System laufen und liefern. Und genau das macht Linux Mint.
Version 21.3 ist ein tolles Finale und somit das Ende der 21er Serie. Doch keine Sorge, das Ende der Serie heißt nicht das Ende der Pflege. Dank der LTS (das steht für Long Term Support – im Deutschen Langzeitunterstützung) wird die komplette Linux Mint 21er Serie bis 2027 Sicherheitsaktualisierungen durch den Ubuntu Unterbau erhalten. Die Linux Mint Entwickler werden punktuell noch Korrekturen für Cinnamon oder für ihre eigenen Xapps anbieten aber die Weiterentwicklung der Serie 21 ist damit erfolgreich beendet.
Mir bleibt an der Stelle den Linux Mint Entwicklern ein Kompliment zu machen. In meinen Augen war diese Serie toll. Es gab fokussierte Entwicklungen ohne alles über den Haufen zu werfen. Bei Linux Mint merkt man ein Credo, das ich persönlich schätze: Zukunft braucht Herkunft. So wird das bestehende kontinuierlich verbessert und die Substanz dabei erhalten. Das schätze ich.
An der Stelle wird es Zeit für Euch bzw. Euren Einsatz. Wie immer ist Eure Einschätzung und Meinung zu Linux Mint 21.3 in den Kommentaren sehr geschätzt.
Hinweis: Zum Zeitpunkt der Beitragsveröffentlichung am 22.12.2023 wurde die finale Version von Linux Mint 21.3 noch nicht veröffentlich. Dies kann jederzeit zum späteren Zeitpunkt geschehen.
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