Wo steht openSUSE Tumbleweed 2023?

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openSUSE Tumbleweed, eine Rolling-Release-Ausgabe der openSUSE-Distribution, verspricht kontinuierliche Upgrades mit den neuesten Linux-Features. Dieser ausführliche Test beleuchtet die Vor- und Nachteile dieser dynamischen Linux-Distribution. Wir versuchen festzustellen, wo Tumbleweed im Jahr 2023 steht und wie es zukünftig für Tumbleweed Nutzer weitergehen könnte.

Die Eckpunkte zu openSUSE Tumbleweed

openSUSE Tumbleweed, die Rolling-Release-Variante der renommierten openSUSE-Distribution, ist mehr als nur ein Betriebssystem; sie verkörpert eine ständige Reise zu den aktuellsten Linux-Innovationen. In diesem ausführlichen Testbericht werden die Vor- und Nachteile dieser dynamischen Linux-Distribution im Detail beleuchtet, um einen umfassenden Einblick in die Erfahrung mit openSUSE Tumbleweed zu geben.

Das Kernversprechen von Tumbleweed ist seine Fähigkeit, Nutzern kontinuierlich die neuesten Softwareversionen und Funktionen zu bieten. Die Linux-Welt ist bekannt für ihre ständige Entwicklung und Innovation, und Tumbleweed stellt sicher, dass Anwender unmittelbar von diesen Entwicklungen profitieren können. Diese dynamische Aktualisierungspolitik macht Tumbleweed zu einer attraktiven Option für Anwender, die stets auf dem neuesten Stand der Technik bleiben möchten.

Ein herausragendes Merkmal, das openSUSE Tumbleweed von anderen Linux-Distributionen abhebt, ist das YaST-Systemkonfigurationstool. YaST (Yet another Setup Tool) bietet eine umfassende Suite von Werkzeugen, mit denen Benutzer einfache bis komplexe Systemkonfigurationen vornehmen können. Was YaST besonders macht, ist die Benutzerfreundlichkeit, selbst für diejenigen, die noch nicht viel Erfahrung mit Linux haben. Es ermöglicht eine einfache Anpassung von Systemeinstellungen und trägt dazu bei, Tumbleweed auch für Einsteiger zugänglich zu machen.

Ein bedeutender Pluspunkt von Tumbleweed ist das Rolling-Release-Modell. Statt periodischer umfassender Upgrades, wie sie bei festen Release-Zyklen üblich sind, erfolgt die Aktualisierung bei Tumbleweed kontinuierlich. Das bedeutet, dass Benutzer von regelmäßigen Updates profitieren können, ohne das gesamte Betriebssystem neu installieren zu müssen. Dies trägt nicht nur zur Zeitersparnis bei, sondern ermöglicht auch eine ständige Verbesserung und Anpassung an die sich wandelnden Anforderungen der Nutzer.

Die offene und unterstützende Gemeinschaft von openSUSE ist ein weiterer Eckpfeiler von Tumbleweeds Stärke. Die Vielfalt der Nutzer, von Anfängern bis zu erfahrenen Linux-Enthusiasten, schafft eine Atmosphäre der Zusammenarbeit und des Austauschs von Kenntnissen. Dies ist besonders für Neueinsteiger wertvoll, die auf eine solide Unterstützung angewiesen sind, wenn sie ihre ersten Schritte in der Welt von openSUSE Tumbleweed machen.

Ein interessantes Sicherheitsmerkmal von Tumbleweed ist die Verwendung des Btrfs-Dateisystems als Standardoption. Btrfs bietet nicht nur verbesserte Datensicherheit, sondern auch fortschrittliche Funktionen wie Snapshots und Rollbacks. Diese ermöglichen es, das System auf einen früheren Zustand zurückzusetzen, falls unerwartete Probleme auftreten. Dies trägt dazu bei, die Integrität der Daten auf einem höheren Niveau zu halten und stellt sicher, dass Benutzer eine zusätzliche Sicherheitsebene genießen.

Trotz dieser beeindruckenden Merkmale gibt es auch einige Aspekte, die Benutzer in Betracht ziehen sollten. Aufgrund der ständigen Updates bei Tumbleweed können gelegentlich kleinere Probleme auftreten. Dies erfordert von den Nutzern eine gewisse Bereitschaft zur Fehlerbehebung und kann insbesondere für diejenigen, die neu in der Linux-Welt sind, eine Herausforderung darstellen.

In Umgebungen, in denen absolute Stabilität entscheidend ist, könnte Tumbleweed zu viel Unbeständigkeit bieten. Die hohe Frequenz der Aktualisierungen kann möglicherweise zu Stabilitätsproblemen führen, die in geschäftskritischen Situationen vermieden werden sollten.

Tumbleweed ist möglicherweise nicht die beste Wahl für Einsteiger in die Linux-Welt. Die kontinuierlichen Updates und die Anpassung des Systems erfordern ein gewisses Maß an Linux-Know-how, das sich Anfänger im Laufe der Zeit aneignen müssen.

Insgesamt bleibt openSUSE Tumbleweed eine faszinierende Wahl für Enthusiasten und erfahrene Linux-Nutzer, die die neuesten Innovationen erleben möchten. Die dynamische Natur dieser Rolling-Release-Distribution spiegelt die lebendige und sich ständig weiterentwickelnde Welt von Linux wider. Für Benutzer, die die Vorzüge der kontinuierlichen Aktualisierung schätzen und eine aktive Community schätzen, könnte openSUSE Tumbleweed die ideale Reisebegleitung sein.

Die Vorteile von Tumbleweed

  • Immer auf dem neuesten Stand

openSUSE Tumbleweed beeindruckt durch seine Fähigkeit, die Nutzer ständig mit den neuesten Softwareversionen und Funktionen zu versorgen. Dies ermöglicht es, von den aktuellsten Entwicklungen der Linux-Welt zu profitieren.

  • Einfache Systemeinstellungen mit YaST

Das YaST-Systemkonfigurationstool ist eine wahre Bereicherung. Es bietet nicht nur umfassende Einstellungsmöglichkeiten, sondern ermöglicht auch Benutzern mit begrenzter Linux-Erfahrung eine intuitive Systemverwaltung.

  • Regelmäßige Updates ohne Neuinstallation

Das Rolling-Release-Modell von Tumbleweed ist ein Gewinn für Benutzer, die regelmäßig von den neuesten Verbesserungen profitieren wollen, ohne dabei das gesamte System neu installieren zu müssen. Dies spart Zeit und Aufwand bei der Aktualisierung.

  • Freundliche openSUSE-Community

Die offene und unterstützende Gemeinschaft von openSUSE ist ein unschätzbarer Vorteil. Egal ob Anfänger oder erfahrener Nutzer, es gibt immer eine helfende Hand oder eine Vielzahl von Ressourcen, um bei Fragen oder Problemen zu unterstützen.

  • Btrfs-Dateisystem für mehr Sicherheit

Die Entscheidung für das Btrfs-Dateisystem als Standardoption trägt zur Datensicherheit bei. Fortschrittliche Funktionen wie Snapshots und Rollbacks bieten zusätzlichen Schutz vor Datenverlust.

Die Nachteile von Tumbleweed

  • Gelegentliche kleine Probleme

Aufgrund der ständigen Aktualisierungen können gelegentlich kleinere Probleme auftreten. Das erfordert von den Nutzern eine gewisse Bereitschaft zur Fehlerbehebung und kann insbesondere für weniger erfahrene Anwender eine Herausforderung darstellen.

  • Nicht ideal für wichtige Aufgaben

In Umgebungen, in denen absolute Stabilität entscheidend ist, könnte Tumbleweed zu viel Unbeständigkeit bieten. Die hohe Frequenz der Aktualisierungen kann möglicherweise zu Stabilitätsproblemen führen, die in geschäftskritischen Situationen vermieden werden sollten.

  • Braucht Linux-Know-how

Tumbleweed ist möglicherweise nicht die beste Wahl für Einsteiger in die Linux-Welt. Die kontinuierlichen Updates und die Anpassung des Systems erfordern ein gewisses Maß an Linux-Know-how, das sich Anfänger im Laufe der Zeit aneignen müssen.

Die Zukunft von Tumbleweed

Nach aktuellen Sachstand sind die Tage von Tumbleweed, wie auch von Leap, gezählt. Beide Ausgaben werden aller Voraussicht nach keine Zukunft haben. Das klingt hart und ist auch so. Doch es gibt schon einen Plan um Leap und Tumbleweed Nutzer nicht alleine zu lassen. Die Lösung heißt Slowroll und wird eine Mischung aus Tumbleweed und Leap sein. Was wie ein Paradigmenwechsel klingt, ist ein Versuch der Harmonisierung und Balance. Slowroll wird nahe am Gleichgewicht zwischen Leap und Tumbleweed seinen Platz finden, wenn auch gleich es minimal in Richtung Tumbleweed positioniert wird. Also etwas mehr rollend und modern als das statische Leap mit abgehangenen Paketen.

Dadurch versprecht sich das openSUSE Projekt einerseits Ressourcen effektiv zu bündeln und sowohl Tumbleweed als auch Leap Nutzer begeistern zu können. Denn Slowroll ist weiterhin modern und rollend, was Tumbleweed Nutzern entgegenkommt. Gleichzeitig soll es nicht so schnell rollen wie Tumbleweed, was besser getestete und stabilere Pakete bedeutet, was wiederum Leap Nutzer ansprechen soll. Ich hatte bereits über Slowroll ausführlich berichtet.

Das openSUSE Projekt hat mit Slowroll einen ausgesprochenen Interessanten Ansatz. Dieser könnte vom Stack und der Modernisierung her nahe an Fedora Workstation rankommen, ohne jedoch statische Versionsstände anzubieten. Doch genauso wichtig wie der Ansatz ist wie die bisherigen Tumbleweed und Leap Nutzer auf Slowroll werden wechseln können. Hier muss das openSUSE Projekt einen einfachen und komfortablen Migrationsassistenten anbieten, will man die Nutzer bei Laune halten.

Fazit

openSUSE Tumbleweed bietet eine faszinierende Reise durch die ständig wachsende und sich entwickelnde Welt der Linux-Innovationen. Mit seinem Rolling-Release-Modell bleibt Tumbleweed an vorderster Front der Softwareentwicklung und versorgt die Benutzer kontinuierlich mit den neuesten Funktionen. Das Betriebssystem präsentiert sich als Brücke zwischen Stabilität und Fortschritt, wobei die Nutzer die aktuellsten Technologien nutzen können, ohne dabei die Basisstabilität zu beeinträchtigen.

Die Verwendung des YaST-Systemkonfigurationstools als Zugangstor zu den Systemeinstellungen macht die Benutzerfreundlichkeit von Tumbleweed zu einem bedeutenden Pluspunkt. Selbst Nutzer mit begrenzter Linux-Erfahrung können problemlos Anpassungen vornehmen und das System nach ihren Bedürfnissen konfigurieren.

Die Entscheidung für das Btrfs-Dateisystem als Standardoption trägt dazu bei, Tumbleweed zu einer sichereren Umgebung zu machen. Mit fortschrittlichen Funktionen wie Snapshots und Rollbacks bietet es eine zusätzliche Sicherheitsebene für die Daten der Benutzer.

Die offene und unterstützende Community von openSUSE ist ein herausragendes Merkmal von Tumbleweed. Egal, ob man Fragen hat, auf Probleme stößt oder einfach nur sein Wissen teilen möchte, die Community steht bereit, um Unterstützung zu bieten. Diese Solidarität schafft nicht nur eine angenehme Umgebung, sondern ist auch von unschätzbarem Wert für Nutzer, die ihre Linux-Kenntnisse vertiefen möchten.

Dennoch gibt es auch Überlegungen für potenzielle Benutzer. Die ständigen Updates können gelegentlich zu kleineren Problemen führen, die eine gewisse Affinität zur Fehlerbehebung erfordern. In geschäftskritischen Umgebungen, in denen absolute Stabilität oberste Priorität hat, könnte die hohe Aktualisierungsfrequenz von Tumbleweed als Herausforderung wahrgenommen werden.

Insgesamt ist openSUSE Tumbleweed eine aufregende Wahl für Enthusiasten und erfahrene Linux-Nutzer, die gerne die neuesten Entwicklungen erleben möchten. Es ist ein System, das die Türen zu Innovationen weit öffnet, ohne dabei die Grundfesten der Stabilität zu vernachlässigen. Für Nutzer, die sich auf die Reise begeben wollen, um die Spitze der Linux-Welt zu erkunden, könnte openSUSE Tumbleweed genau das Abenteuer bieten, das sie suchen.


16 Comments

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  1. Ich habe zwar nicht wirklich was mit OpenSUSE am Hut, aber ich muss sagen, dass ich durchaus gespannt bin, was und wie das denn mit Slowroll werden wird. Aber das wird ja noch etwas dauern. Aber die Antwort auf die Frage nach dem Umstieg auf dieses neue System dürfte wirklich noch interessant werden.

  2. Ich finde OpenSuse ja eigentlich sehr interessant, nur leider ist es ein Krampf den Drucker (HP-Multifunktionsgerät) zu installieren.
    Entweder scannt er oder druckt… Solche Zicken beim Drucker hatte ich vorher bei keiner anderen Distro.

  3. Während Ubuntu meinen Netzwerkdrucker (Brother) von alleine erkennt, habe ich es bisher bei Suse nicht geschafft, ihn zu installieren bzw. zu konfigurieren. Warum schauen die es sich nicht von Ubuntu ab, wenn sie es nicht besser können?

  4. Also ich freue mich auf openSUSE Slowroll!

    Derzeit nutze ich Leap (15.5). Es gibt einige Pakete, die ich extra aus OBS beziehen muss, da sie regulär nur für Tumbleweed oder eben Leap nur experimentell gebaut werden. Und es gibt leider ein paar Pakete, die ich unter Leap gar nicht nutzen kann. Die haben teilweise besondere Abhängigkeiten (wie besonders aktuelle Versionen vonWxWidgets oder Python, oder noch uasm), die in Leap nicht aufgelöst werden, aber wohl unter Tumbleweed.

    Insgesamt bietet mir Leap ein ziemlich stabiles System. Und per OBS habe ich auch bestimmte Pakete sehr aktuell (wie z.B. Mozilla Firefox und Thunderbird). Aber es gibt halt immer wieder Pakete, die in Leap uralt oder gar nicht vorhanden sind (aber in Tumbleweed schon, und zwar aktuell).

    So verspreche ich mir eine wesentlich bessere allgemeine Unterstützung an (aktuellen) Paketen. Und mit einem Versatz von zwei bis vier Wochen kann ich gerne leben, wenn das tatsächlich der Kompatibilität, Konsistenz und Stabilität dient.

    Unter Leap hatte ich in der letzten Zeit tatsächlich mal den Fall, dass ein ausgerollter Kernel buggy war. Da konnte ich zwar zur vorhergehenden Version zurückwechseln. Und kurz darauf wurde er zurückgezogen. Und etwas später gab es einen neuen. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass solche Missstände bei Tumbleweed tatsächlich öfter mal auftauchen könnten (“könnten”, nicht “müssen”). Wenn das dann bei Slowroll besser gelöst ist, gerne!

    Ich denke mal, dass es für die Maintainer die Arbeit insgesamt etwas leichter und effizienter gestaltet. Derzeit muss Tumbleweed auf der einen Seite und Leap auf der anderen Seite gepflegt werden. Und Leap ist derzeit in 15.5 aktuell, 15.4 wird aber noch unterstützt und von 15.6 gibt es teilweise schon Vorschauen. Da dürfte Slowroll mit einer einheitlichen Basis einiges effizienter und einfacher gestalten.

    @Perval Ich habe vor kurzem übrigens auch einen neuen MFP in Betrieb genommen. Da musste ich zwar das PPD manuell angeben, weil es nicht direkt verfügbar war. Aber das Gerät selbst wurde über DNS-SD problemlos gefunden und angesprochen. Ich musste nur vorher die Firewall anpassen, da sie bisher besonders restriktiv eingestellt war und solche Zugriffe unterbunden hatte. Aber auch das war eigentlich nur ein Klick mittels YaST.

  5. @Bert Morio Also, mein Xerox ist an einer Fritz!Box per LAN angeschlossen und ich kann vom MacBookAir, vom openSUSE PC, vom Android Tablet und Android Smartphone (jeweils Mopria) darauf per W-LAN (über den Router) zugreifen. Vom MacBookAir und openSUSE ist die Verbindung mittels DNS-SD. Wie gesagt, dafür war ein Klick in der Firewall zuständig.

  6. […]Nach aktuellen Sachstand sind die Tage von Tumbleweed, wie auch von Leap, gezählt.[…]

    Darf ich fragen woher Sie die Information bzgl. Tumbleweed her haben? Als Tumbleweed-Benutzer ist mir ist mir diese Info nämlich nicht bekannt.

    Leap wird auslaufen und das wurde auch offiziell kommuniziert. Einer der Hauptgründe ist die mangelnde Unterstützung von freiwilligen Maintainern. Im Gegensatz zu Leap wird Tumbleweed sehr aktiv gepflegt und das wird auch noch für lange Zeit so bleiben.

    Slowroll ist ein inoffizielles Community-Projekt und ist keineswegs als Ersatz für Leap oder Tumbleweed vorgesehen. Meiner Meinung nach ist das auch nichts halbes und nichts ganzes und es wird die gleichen Probleme haben, die zur Einstellung von Leap geführt haben (mangelnder Support).

    Die langfristige Zukunft geht vorraussichtlich in Richtung “Immutable distros”. Diese befinden sich aber noch in Alpha- bzw. Beta-Phasen.

  7. > Nach aktuellen Sachstand sind die Tage von Tumbleweed, wie auch von Leap, gezählt.

    Guten Tag
    Ich bin derjenige, der gerade Slowroll baut und muss obige Aussage korrigieren. Tumbleweed muss es weiter geben, damit es als Basis für Slowroll getestete Updates liefern kann. Und für Leap 16 gibt es von Simon Lees ein Konzept – codename “Linarite” aber das kann erst starten, wenn die ALP Quellen verfügbar sind.

  8. Das sind keine guten Nachrichten. Bislang habe ich überall gelesen, Slowroll wäre der Leap-Nachfolger und bei Tumbleweed würde sich nichts ändern.

  9. Die Quelle von Leap und Tumbleweed ist die SLE Basis. SLE wird eingestellt und ALP übernimmt mit völlig neuem Aufbau, der nicht für Desktops geeignet ist. Ergo wird mit Wegfall der Basis das Ende von Leap und Tumbleweed kommen.
    Aber hey, vielleicht finden sich ja genug Freiwillige, die mitmachen Tumbleweed und Slowroll langfristig mit Ihrer Mitarbeit zu sichern. Alles ist möglich. Aktuell sieht es jedoch so aus, als könnten nur für Slowroll ausreichend Ressourcen aufgestellt werden, sonst hätten die openSUSE Entwickler das nicht vorgestellt.

  10. “Die Quelle von Leap und Tumbleweed ist die SLE Basis. […]”

    Das ist so nicht ganz richtig. Tumbleweed leitet sich vom “Factory”-Zweig ab. Das ist die Entwicklerdistribution des openSUSE-Projekts. Leap teilt sich eine gemeinsame Basis mit SLE. Desktop-Oberflächen und Anwendungen kommen aber wiederum aus dem Tumbleweed-Zweig. Und wie Bernhard bereits geschrieben hat, ohne Tumbleweed kein Slowroll.

  11. @Max:
    Korrekt, ohne TW kein Slowroll. Aber ohne Entwickler-Ressourcen keine Distro.
    Und hier scheint der Flaschenhals zu sitzen: Konsolidierung. Der Merge aus Leap und TW ermöglicht es Ressourcen auf nur diese eine klassische Distro zu stecken, während andere in anderen Modellen wie Micro OS usw benötigt werden. Man kann es jetzt runterbrechen und meinen, dass Factory nicht von SLE profitiert. Wir sehen ja in den nächsten Jahren ob TW eine Zukunft hat oder nicht. Ich wäre da nur vorsichtig optimistisch.

  12. 1) So, wie ich es verstanden habe, leitet sich Tumbleweed von Factory ab und Leap von SLE. Leap ist binärgleich mit den SLE Entsprechungen und ist auch von der Struktur her näher dran an SLE. So soll es tatsächlich möglich sein, von Leap auf SLE zu migrieren (falls man Leap für gut befunden hat, das als wahre Basis für SLE identifiziert und lieber das wirkliche SLE laufen lassen möchte). Ein Wechsel zwischen Leap und Tumbleweed ist zwar mit Umstellung der entsprechenden Repositories und einem “dup” auch denkbar (in beide Richtungen), führt aber gerne mal zu Missständen (Inkompatibilitäten, unvollständige Teilinstallationen, etc.). Slowroll wiederum ist quasi ein Tumbleweed mit einer Wartezeit von ca. 2 Wochen zur Sicherstellung von Kompatibilität und Stabilität. Tumbleweed wird ja ständig aktualisiert, aber immer in Snapshots von einem bestimmten Gesamtversionsstand bereitgestellt. Bei Slowroll würde sich diese Veröffentlichung (m.W.n.) etwas verzögern (ca. 2 Wochen), und in der Zeit wird noch weiter die Qualität geprüft und sichergestellt. Ich denke mal, wenn es noch weiterhin Tumbleweed gibt, dann kann es auch problemlos Slowroll geben. Umgekehrt ist Tumbleweed tatsächlich die notwendige Voraussetzung für Slowroll.

    2) @Max Auch Leap wird größtenteils gut gepflegt. Im Wesentlichen ist es gut gepflegt und auch halbwegs aktuell. Wo nicht direkt die ganz aktuellen Versionen vorliegen, kann man oft OBS einbinden, um von dort die ganz neuen Versionen für Leap zu beziehen. Was stimmt, dass manche (viele?) Pakete für Leap tatsächlich in einer älteren (sehr alten?) Version vorliegen oder manchmal auch gar nicht angeboten werden (gesperrt/deaktiviert sind), weil sie sich eben von Leap ableiten und die Abhängigkeiten ebenso. Bei den Abhängigkeiten ist Leap wegen SLE teilweise sehr konservativ, und damit “alt”. Aber das ist somit eigentlich nicht der mangelnden Pflege, sondern der Struktur (Leap leitet sich von SLE ab) geschuldet. In SLE sind einige Pakete recht konservativ/”alt”, weil das Corporate Umfeld das so wünscht. Wer es quasi übers gesamte System hinweg aktuell braucht, für den bleibt bei openSUSE (nur) Tumbleweed. Aber ich kenne eigentlich keine (andere) Distribution, die mit fixed Releases (statt Rolling) daher kommt und trotzdem brandneue Versionen anbietet.

    3) Persönlich: Ich nutze derzeit Leap 8zur Zufriedenheit), würde es aber zu Gunsten Slowroll aufgeben. Es soll gerne weiterhin Tumbleweed und dann auch Slowroll geben. Und bei Leap und SLE sollen openSUSE und SUSE mit ALP machen, was immer sie wollen… 🙂

  13. Da es Slowroll geben soll, wird es auch die Ressourcen dafür geben. Und da Tumbleweed dessen Basis darstellt, wird es auch das weiterhin geben, da bin ich sogar sehr optimistisch. Wie sie es letztendlich ressourcentechnisch aufteilen, wird hier keiner (außer vielleicht Bernhard M. Wiedemann) beantworten können, technisch wird es vermutlich eine gemeinsame Basis geben, von der ein tägliches und ein monatiliches Tag veröffentlicht werden. Dann kann jeder selbst entscheidend, wie stark es rollen soll.

  14. “openSUSE-Distribution, ist mehr als nur ein Betriebssystem; sie verkörpert eine ständige Reise zu den aktuellsten Linux-Innovationen.”

    Klingt ja wie Werbung für Windows 11, wo man mit jedem Featureupdate neue unangenehme Überraschungen erlebt. Bei W10 ist jetzt wenigstens bis 2025 diesbezüglich Ruhe. Und dann steige ich auf die W10 Langzeit Support Version mit nur Sicherheitsupdates bis 2030 um. Das wird dann die letzte Neuinstallation, da kein Upgrade von Pro möglich.

    Es geht eben nichts über eine konsistente Arbeitsumgebung, nicht so ein regelmäßiges Affentheater bei größeren Aktualisierungen, wie ich es gerade mal wieder bei Manjaro erleben musste. Auch Mint ist da nicht schmerzfrei. Jährlich neu installieren, wie von etlichen Verstrahlten empfohlen, ist garantiert nicht der Weisheit letzter Schluss. Das stammt eher aus den Anfangszeiten von DOSWin.

  15. @MK
    Sie widersprechen sich irgendwie selbst. In einem oberen Post schreiben Sie:

    […] Aktuell sieht es jedoch so aus, als könnten nur für Slowroll ausreichend Ressourcen aufgestellt werden […]

    Wir wissen aber, dass es kein Slowroll ohne Tumbleweed geben wird. Das beißt sich mit ihrer Behauptung im Artikel, dass die Tage von Tumbleweed gezählt sind.
    Ich würde Ihnen empfehlen, den Artikel zu überarbeiten.

    Führen Sie doch z.B. ein Interview mit einem Mitglied vom openSUSE-Board über die Zukunft von openSUSE. Dann haben Sie Informationen aus einer vernünftigen Quelle.

    Ich bin nur durch Zufall hier gelandet und für mich ist der Artikel nicht seriös. Deswegen bin ich jetzt auch wieder raus hier.

  16. @Max: Kein Problem. Alles Gute. 🙂
    Die Anfrage an openSUSE habe ich zwecks Klärung versendet. Werde entsprechend berichten wenn Rückmeldung kommt.