Das ging schnell. Im Debian Stable Zweig ist ein Fehler passiert. Ein zur Veröffentlichung freigegebner Kernel führte unter Umständen zu korrupten Daten in Verbindung mit Verwendung von Ext4 Dateisystem.
Umgehend nach Bekanntwerden des Problems informierte das Debian Projekt über den Umstand und nahm das problematische Image offline und warnte die Nutzer mit automatischen Aktualisierungen vor dem Problem und riet die Automatisierung auszusetzen. Währenddessen hat das verantwortliche Team übers Wochenende an einer Lösung gearbeitet und diese im Laufe des Sonntagnachmittags bzw. Abends veröffentlicht.
So wird nun Kernel 6.1.66-1 in bereinigter Form ausgeliefert und obendrauf wird damit zeitgleich Debian GNU/Linux 12.4 früher als geplant veröffentlicht. Somit wurde das die Tage veröffentlichte Debian 12.3 mehr oder minder übersprungen. Debian 12.4 behebt 94 Fehler und 65 Sicherheitslücken werden geschlossen.
Wer Debian bereits einsetzt, muss im Terminal nur folgenden Befehl absetzen:
sudo apt update && sudo apt dist-upgrade
Die Paketstände bleiben bei Debian für gewöhnlich unverändert, da dies nur dann durchgeführt werden darf, sofern keine Regression für andere Pakete zur Folge hat. Um zu prüfen, welche Version von Debian im Einsatz ist, genügt folgender Terminalbefehl:
cat /etc/debian_version 12.4
Zugegebenermaßen ein unruhiges Wochenende und eine ausgesprochen unschöne Erfahrung für die, die auf Probleme mit korrumpierten Daten in Verbindung mit Kernel 6.1.64 stießen. Auf der anderen Seite ein Kompliment an Debian hinsichtlich dem transparenten Umgang mit diesem unangenehmen Problem und auch wie schnell das Problem über das Wochenende gelöst wurde. Es ist nicht selbstverständlich, dass das auch bei anderen Distros so zeitnah hätte gelöst werden können. Das zeigt, wie agil das Debian Projekt sein kann, wenn es darauf ankommt.
Wer die automatischen Aktualisierungen deaktiviert hat, kann diese nun wieder aktivieren. Im Prinzip die Schritte zum Deaktivieren, wie hier beschrieben, umkehren.
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