Ubuntu 22 04 Flavours – ein Überblick! U.a. Kubuntu 22.04,, Ubuntu Mate 22.04, Xubuntu 22.04 und Co.

9 min


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Hey! Schön, dass Du da bist. Ich hoffe Du bringst etwas Zeit mit, denn wir ziehen uns heute nicht nur eine, sondern gleich mehrere Distros rein. Zwar nicht ganz so ausführlich wie sonst auf meinem Kanal aber dennoch so, sodass Du einen Überblick hast und mit dem nötigen Wissen versorgt bist. Also legen wir los mit den Ubuntu 22.04 Flavours.

Die Ubuntu Flavours

Um zunächst mal abzustecken worum genau es geht, sollten wir erörtern, was sich hinter den Ubuntu Flavours verbirgt. Ubuntu selbst kommt grundsätzlich nur mit Gnome Desktop. Einen anderen Desktop bietet Ubuntu nicht an. Wer aber Ubuntu z.B. mit KDE oder Xfce will, wird nicht im Regen stehen gelassen. Dafür gibt es die Ubuntu Flavours. Das sind offizielle Ubuntu Abkömmlinge, die aber die anderen populären Desktops liefern statt Gnome.

Folgende Flavours gibt es und diese schauen wir uns auch in diesem Test an:

  • Kubuntu bringt KDE Plasma
  • Lubuntu bringt Lxqt
  • Ubuntu Budgie bringt Budgie
  • Ubuntu Kylin bringt UKUI
  • Ubuntu Mate bringt Mate Desktop
  • Ubuntu Studio bringt KDE Plasma
  • Xubuntu bringt Xfce Arbeitsumgebung

Darüber hinaus gibt es noch folgende inoffiziellen Flavours:

  • Ubuntu Cinnamon Remix
  • Ubuntu Unity
  • UbuntuDDE

In diesem Beitrag schauen wir uns die offiziellen Flavours an. Wenn Du scharf auf eins der inoffiziellen Flavours bist und Dir das erstmal ganz unverbindlich anschauen willst, so kann ich meine Beiträge zu den letztjährigen Versionen also die 21.04 Serie empfehlen. Da hatte ich auch die inoffiziellen Forks jeweils getestet.

Mehr zum Thema:

Wie gesagt, die Flavours sind die reguläre Ubuntu Ausgabe aber mit jeweils anderem Desktop. Ja man stelle sich vor, es gibt auch Menschen, die nicht nur Gnome verwenden. Für diese noch nicht erleuchteten Subjekte gibt es die Flavours. Eine Glaubensgemeinschaft, die glaubt einen guten Desktop zu verwenden. Nein Schmarrn. Scherz bei Seite. Wer also einen anderen Desktop wie z.B. KDE Plasma oder Mate lieber einsetzt, wird mit dem entsprechenden Flavour bedacht.

Ja und jetzt, wo wir uns aufgewärmt haben, starten wir durch.

Kubuntu 22.04

Kubuntu bringt Ubuntu mit KDE Plasma.

Systemvermessung

  • Plattenplatzverbrauch: 8.4 GB
  • Arbeitsspeicherkonsum: 543 MB
  • Vorinstallierte Pakete: 2037

Desktop Oberfläche und Konzept

Kubuntu 22.04 liefert zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags KDE Plasma 5.24.4 aus.

Optisch behält Kubuntu das Breeze Thema bei bzw. liefert mit dem Kubuntu Thema ein an Breeze angelehntes Thema aus. Der Desktop wird allen, die mal mit Windows 10 gearbeitet hatten, spontan vertraut vorkommen. KDE Plasma lehnte sich stets an Windows an. Ist auch keine schlechte Idee den Menschen, die sich neu darauf einlassen, nicht auch noch ein völlig neues Desktop-Konzept anzutun.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.15
  • Browser: Snap Firefox
  • E-Mail Client: Thunderbird
  • Büropaket: LibreOffice 7.3
  • Software-Container: Snap

Allgemein vorinstallierte Software:

Kubuntu ist eine Desktop Distro und entsprechend wird sie ausgestattet. Was aber für mich Kokolores ist, ist wenn man Spiele vorinstalliert. Aber gut. Darüber hinaus ist für den Desktop ein sinnvolles Set mit dabei, überwiegend bestehend aus KDE Apps.

Fazit:

KDE Plasma sieht bei Kubuntu sauber aus, wie auch bei KDE neon, was vermutlich der schärfste Konkurrent sein dürfte. Der Vorteil bei Kubuntu ist aber Stabilität und Langzeitpflege. Ihr bekommt bis 2025 Aktualisierungen.

Lubuntu 22.04

Lubuntu bringt Ubuntu mit LXQT

Systemvermessung

  • Plattenplatzverbrauch: 6,3 GB
  • Arbeitsspeicherkonsum: 447 MB
  • Vorinstallierte Pakete: 1700

Desktop Oberfläche und Konzept

Lubuntu 22.04 liefert zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags LXQt 0.17.1 aus.

Lubuntu ist eine der Distros, die auf älteren und performanceschwachen Rechnern dennoch ein akzeptables Nutzererlebnis anbieten möchten.  Ist Dein Rechner also 6, 7, 8 Jahre oder noch älter und nicht mehr allzu performant, dann könnte er mit Lubuntu 22.04 dennoch einen modernen Unterbau in Verbindung mit einem agilen Desktop bekommen.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.15
  • Browser: Snap Firefox
  • E-Mail Client: nicht vorinstalliert
  • Büropaket: LibreOffice 7.3
  • Software-Container: Snap

Allgemein vorinstallierte Software:

Lubuntu ist auch eine Desktop Distro aber ist nicht ganz so ausgestattet wie z.B. Kubuntu. Ein Mailclient fehlt. Ist nicht schlimm aber hätte ich schon sinnig empfunden, würde man das den Desktop Anwendern initial mitschicken. Ansonsten geht es in Ordnung.

Fazit:

LXQt sieht bei Lubuntu ordentlich aus. Der schärfste Konkurrent wird Xubuntu hausintern sein, wie wir noch sehen werden. Bei ressourcenschonenden Desktop Distros läuft es dann letzlich auf Deinen Geschmack hinaus, was Dir besser gefällt. Vom Unterbau her sind sie identisch, nur der Desktop ist dann Kriterium. Ihr bekommt bis 2025 Aktualisierungen.

Ubuntu Budgie 22.04

Ubuntu Budgie bringt Ubuntu mit dem Budgie Desktop, der ursprünglich vom Solus Linux Projekt kommt.

Systemvermessung

  • Plattenplatzverbrauch: 8,5 GB
  • Arbeitsspeicherkonsum: 835 MB
  • Vorinstallierte Pakete: 1861

Desktop Oberfläche und Konzept

Ubuntu Budgie ist nicht auf ein fixes Desktop Konzept beschränkt. Dennoch erinnert der erste Eindruck grob an macOS, denn das Ubuntu Budgie Layour realisiert oben eine Leiste und unten ein Dock. Mit der Funktion „Budgie Themes & Layouts“ können die Layouts verändert werden. Hier gibt’s z.B. Windows 7/10 oder 11 Themes, wie auch Chrome, Unity oder macOS.

Optisch sind wir also sehr flexibel und können nicht nur Layouts, sondern auch Themen auf Knopfdruck umschalten.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.15
  • Browser: Snap Firefox
  • E-Mail Client: Thunderbird
  • Büropaket: LibreOffice 7.3
  • Software-Container: Snap

Allgemein vorinstallierte Software:

Ubuntu Budgie ist natürlich auch eine Desktop Distro. Dennoch empfinde ich die Vorauswahl an Software nicht ganz optimal, denn hier sind die meisten Spiele vorinstalliert. Diese würden bei mir als erstes gelöscht, wäre Ubuntu Budgie meine Distro. Ansonsten ist für den Start am Desktop alles Nötige dabei.

Fazit:

Ubuntu Budgie ist eine oder vielleicht sogar die flexibelste Ubuntu Tochter, wenn es um Desktop Layouts und Themen geht. Hier könnt Ihr alles mit wenigen Klicks umschalten und erhaltet kostenlos das breiteste Angebot an Layouts.

Ubuntu Kylin 22.04

Ubuntu Kylin bringt Ubuntu mit UKUI Desktop.

Systemvermessung

  • Plattenplatzverbrauch: 11 GB
  • Arbeitsspeicherkonsum: 850 MB
  • Vorinstallierte Pakete: 2040

Desktop Oberfläche und Konzept

Ubuntu Kylin 22.04 liefert zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags Kylin Linux Desktop V10 SP1 aus.

Optisch lehnt man sich ganz klar an Windows an und klont einige Windows Elemente ganz offensichtlich. Der Desktop sieht aus wie ein Windows 10 Desktop und will vermutlich in Entwicklungs- und Schwellenländern Nutzer, die noch Windows 7 oder Windows 10 nutzen, ansprechen. UKUI sieht nicht schlecht aus, doch für mich ist es seit meinem Test von Ubuntu Kylin 20.04 die Version mit den meisten vergebenen Chancen, denn die Übersetzung der Oberfläche ist nicht einheitlich. Hast Du also die deutsche Sprache eingestellt, wirst Du sehr häufig auf englische Wortfetzen stoßen. Im Rahmen meines Tests fror das System einmal völlig ein.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.15
  • Browser: Snap Firefox
  • E-Mail Client: Thunderbird
  • Büropaket: LibreOffice 7.3
  • Software-Container: Snap

Allgemein vorinstallierte Software:

Ubuntu Kylin ist eine Desktop Distro und entsprechend wird sie ausgestattet. Stellt Euch aber darauf ein, dass Ihr nicht überall native UKUI Apps vorfindet. So ist z.B. das MATE Terminal mit dabei. Auch sind hier Spiele mit dabei und wer es braucht schön, für mich ist das nichts. Die würde ich löschen. Ansonsten steht Ubuntu Kylin in der Reihe der anderen Flavors. Alles dabei, was man braucht.

Fazit:

Ubuntu Kylin sieht Windows 7 oder ehr Windows 10 sehr ähnlich. Vermutlich möchte man auf diese Weise in Schwellen- und Entwicklungsländern punkten. Ob das klappt, weiß ich nicht. Schade finde ich die nach wie vor anhaltende unvollständige Übersetzung aber das hatte ich schon bei den Vorgängerversionen moniert.

Ubuntu Mate 22.04

Ubuntu Mate bringt Ubuntu mit MATE Desktop, eine Adaption des früheren Gnome 2 Desktops

Systemvermessung

  • Plattenplatzverbrauch: 8.6 GB
  • Arbeitsspeicherkonsum: 700 MB
  • Vorinstallierte Pakete: 2078

Desktop Oberfläche und Konzept

Ubuntu Mate 22.04 liefert zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags MATE 1.26.0.aus.

Optisch führt Ubuntu Mate das traditionelle Gnome 2 fort und ergänzt dieses mit modernen Yaru Thema Nuancen. So wird eine adaptierte Variante vom Yaru Thema zum Einsatz gebracht. Es stehen dabei verschiedene Farbnuancen zur Verfügung, wie auch bei Ubuntu 22.04 LTS. Gnome 2 und Mate realisieren ein etwas ungewöhnliches Desktop Konzept. Es adaptiert also weder Windows, noch macOS, sondern liefert eine eigene Vorstellung aus, die Gnome hingegen vor langer Zeit verworfen hatte. Mate ist hingegen jedoch sehr anpassbar und via Knopfdruck kann via MATE-Tweak Tool zwischen verschiedenen Desktop Modi umgeschaltet werden.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.15
  • Browser: Snap Firefox
  • E-Mail Client: Gnome Evolution
  • Büropaket: LibreOffice 7.3
  • Software-Container: Snap und Flatpak

Allgemein vorinstallierte Software:

Ubuntu Mate ist eine Desktop Distro und sie wird auch entsprechend ausgestattet. Unsinnige Spiele sind nicht vorinstalliert. Mate kommt vollständig und wird punktuell mit Programmen ergänzt. Insgesamt eine sinnige Zusammenstellung.

Fazit:

Ubuntu Mate dürfte alle diejenigen von Euch ansprechen, die schon früher das klassische Gnome 2 mochten und von dem Konzept einfach nicht loskommen können oder wollen. Dann ist hier genau die passende Distro mit Ubuntu Unterbau mit drei Jahren Pflege und Fokus auf Stabilität und Desktop.

Ubuntu Studio 22.04

Ubuntu Studio bringt Ubuntu mit KDE Plasma, zeichnet sich allerdings nicht durch die Bereitstellung von KDE aus, sondern durch den Einsatz als Betriebssystem in kreativen Studios.

Systemvermessung

  • Plattenplatzverbrauch: 14 GB
  • Arbeitsspeicherkonsum: 1,1 GB
  • Vorinstallierte Pakete: 2822

Desktop Oberfläche und Konzept

Ubuntu Studio 22.04 liefert zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags KDE Plasma 5.24.4.aus.

KDE sieht hier jedoch anders aus als bei Kubuntu. Man will auch nicht die KDE Anwender abwerben, sondern eine moderne Oberfläche für kreative Köpfe bieten egal ob Grafikdesign, Videoschnitt oder Audio. Ubuntu Studio möchte die Anlaufstelle hierfür im Ubuntu Kosmos sein. Die Taskleiste ist oben platziert. Das hatte der eine oder andere von Euch vielleicht auch mal unter Windows so. Die Schnellstarter für die einschlägigen Apps sind bereits platziert. Insgesamt will man, wie dargelegt, nicht durch ein revolutionäres Desktop-Konzept hervorstechen, sondern durch die Bereitstellung der besten und verfügbaren FOSS Apps für Kreative.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.15
  • Browser: Snap Firefox, Gnome Web
  • E-Mail Client: Thunderbird
  • Büropaket: LibreOffice 7.3
  • Software-Container: Snap

Allgemein vorinstallierte Software:

Ubuntu Studio ist eine Desktop Distro und sie wird auch entsprechend ausgestattet. Unsinnige Spiele sind nicht vorinstalliert. Mate kommt vollständig und wird punktuell mit Programmen ergänzt. Insgesamt eine sinnige Zusammenstellung.

Fazit:

Ubuntu Studio bringt ein reichhaltiges Portfolio an Software mit. Erwarte also kein schlankes oder minimales System. Im Gegenzug musst Du vermutlich kaum noch Software nachinstallieren, zumindest nicht dann, wenn Du ein Kreativer bist. Bist Du aber innerhalb der Zielgruppe, wirst Du mit dem besten versorgt, was im FOSS Umfeld verfügbar ist. Vom Tonstudio über Grafikdesign bis zum Videoschnitt, alles kostenlos und direkt dabei.

Xubuntu 22.04

Xubuntu bringt Ubuntu mit Xfce Desktop und ist der schärfste Konkurrent zu Lubuntu, denn man will ein sehr gutes Benutezrerlebnis auf älteren Rechnern sicherstellen.

Systemvermessung

  • Plattenplatzverbrauch: 8,3 GB
  • Arbeitsspeicherkonsum: 698 MB
  • Vorinstallierte Pakete: 1692

Desktop Oberfläche und Konzept

Xubuntu 22.04 liefert zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags Xfce Version 4.16.aus.

Xubuntu ist der Nebenbuhler zu Lubuntu. Beide liefern einen performanceeffizienten Desktop aus, der vor allem auf älteren Rechnern noch was rausholen möchte, sodass diese noch genutzt werden können ohne zu meinen, dass man einen uralten Backstein vor sich hat. Das Design ist dezent und wer Xubuntu schon einsetzt, darf sich über Beständigkeit freuen.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.15
  • Browser: Snap Firefox, Gnome Web
  • E-Mail Client: Thunderbird
  • Büropaket: LibreOffice 7.3
  • Software-Container: Snap

Allgemein vorinstallierte Software:

Xubuntu ist eine Desktop Distro und sie wird ebenfalls entsprechend ausgestattet. Unsinnige Spiele sind leider vorinstalliert. Ansonsten ist, im Vergleich zu Lubuntu, ein Mailclient mit dabei. Das ist nicht kriegsentscheidend aber rundet den Anspruch meines Erachtens nach besser ab.

Fazit:

Xubuntu holt aus der alten Möhre raus, was geht. Hier verdienen Xubuntu und Lubuntu besondere Anerkennung, denn sie leisten damit einen nicht zu verachtenden Beitrag in der vorzeitigen Vermeidung von Elektroschrott. Dein alter Rechner wird mit Xubuntu nach bester Möglichkeit noch nutzbar gemacht. Gefällt Dir Xfce nicht, könnte LXQt vielleicht was für Dich sein.

Welche Ausgabe soll ich nehmen?

Das hängt stark davon ab, welche Hardware und welche Specs Du am Start hat. Dann nachgelagert auch von Deinem Geschmack. Es bringt ja nichts, wenn Du Mate absolut hast und dann installierst. Das kann ja nur schief gehen. Also schöpfe genau aus dem Fundus, der Dir angeboten wird. Nimm was Dir am besten gefällt. Der Unterbau ist gleich. Da verpasst Du nichts.

Ältere Rechner sind vielleicht etwas auf Lubuntu und Xubuntu beschränkt. Natürlich geht auch Kubuntu aber dann könnte die eine oder andere Denksekunde vorkommen.

Abschließende Gedanken

Natürlich könnte man der Meinung sein, Ubuntu sollte statt insgesamt 8 Distributionen bei der Installation eine Auswahl des Desktops anbieten. Das machen andere Distributionen wie z.B. Debian, openSUSE, EndeavourOS auch. Aber wieviel Liebe würden die anderen Desktops bei Canonical empfangen? Also Ihr seht schon, es gibt Pro und Contra und ich kann beide Argumente verstehen, wenn auch gleich ich mit dem Zustand, wie er ist, nicht unzufrieden bin. Für mich ist es also in Ordnung, dass es 8 Distributionen sind. So kann sich jeder auf eine bestmögliche Integration der Desktops konzentrieren.

Allerdings musst Du wissen, dass Du bei den Flavours nicht fünf, sondern drei Jahre Langzeitpflege bekommst. Du bist also mehr oder minder darauf angewiesen von LTS zu LTS Version alle zwei bis drei Jahre zu hüpfen. Nicht weiter schlimm aber beim regulären Ubuntu mit Gnome sind es halt fünf Jahre LTS und im Bedarfsfall nochmal 5 Jahre ESM kostenlos für drei Instanzen. Das ist also ein deutlicher Unterschied zwischen Ubuntu und den Ubuntu Flavours.

Wer also Ubuntu im Firmenkundenumfeld einsetzt, wird mit der regulären Ausgabe mehr Planungssicherheit bekommen und kann das Client-Betriebssystem für fünf bis zehn Jahre planen und muss Workflows nicht alle paar Jahre anpassen. Ja ja im Business geht’s mehr um die Kohle verdienen und nicht um den neuesten Kernel oder die neueste Softwareversion von Paket X. Daher werden Firmenkunden ehr die lange Produktpflege der LTS Ausgabe von Ubuntu zu schätzen wissen.

Die Yaru Designsprache zieht sich übrigens nicht durch alle Flavours durch. Während Ubuntu Mate hier Yaru in grün mitnimmt, setzen z.b. Kubuntu oder Ubuntu Studio mehr auf das Standard-KDE Thema als auf Yaru. Insgesamt sehen aber alle Flavours sauber designed aus und machen optisch einen ansprechenden Eindruck.

Ich persönlich habe im Ubuntukosmos immer die reguläre Ausgabe verwendet. Die Flavours sprachen mich nicht so an, weil ich sowieso viele Jahre, also so seit 2005, Gnome verwendete. Von daher nahm ich die Flavours, seit es sie gab, immer wohlwollend zur Kenntnis aber hatte niemals eins produktiv als Haupt-Distro eingesetzt.

Doch festzuhalten bleibt, dass alle Flavors gut designed sind. Sie sehen alle auf ihre jeweilige Weise toll aus.

Doch durch meine zahlreichen Tests und VMs konnte ich mir dennoch ein gutes Bild zu den Flavours machen. Auch im Hinblick im Vergleich mit anderen Distros und den jeweiligen Desktops. Wenn Du also Ubuntu Qualität in Verbindung mit einem anderen Desktop haben magst, sind die Flavours definitiv eine gute Wahl. Du bekommst eine stabile Ausgabe, die im LTS Zweig drei Jahre gepflegt wird. Willst Du neuere Software als es der LTS Zweig bietet, dann kannst Du auch alle sechs Monate auf eine neue Version wechseln, denn Ubuntu kommt alle sechs Monate eine neue Version heraus, wobei somit jede vierte eine LTS und die anderen sogenannte Interimsversionen sind. Alle Flavours folgen strikt den Ausgaben der Ubuntu Hauptedition.

Und was ist Deine Wahl? Welche Ubuntu Ausgabe hast Du am Start? Oder kein Ubuntu und stattdessen etwas anderes? Das würde mich interessieren, werte Zuschauer. Also gerne kommentieren.

Bevor ich meinen Flavour Geheimtipp abgebe, noch der Hinweis, dass falls Du noch etwas Zeit mitbringst, mein YouTube Kanal eine Tonne an Videomaterial rundum Linux und FOSS bietet. Da kannst Du jederzeit gerne reinschauen. Falls Dir das Video gefallen hat, aboniere sehr gerne meinen Kanal, dann gibt’s regelmäßig Nachschub.

So was ist also nun mein Geheimtipp bei den Flavours? Ubuntu Mate. Dieser sieht toll aus und dank dem Tweak Tool lässt sich das Konzept der Oberfläche leicht verändern. Natürlich können die Themen auch angepasst werden. Das gefällt mir. Das wäre also mein Geheimtipp.

So bevor wir den Rahmen sprengen, belassen wir es. Falls Dir solche Vergleiche gefallen, lass es mich gerne wissen.

Bis bald. Bleib gesund und machs gut. Ciao


8 Comments

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  1. Schöne Revision. Ubuntu hat m.M.n. einen gravierenden Nachteil. Man baut sparsame Distros und das nur noch in 64 bit. Was soll das? Da, wo es bei so manchen Nutzern vieleicht drauf ankommt, ist *buntu nutzlos.

  2. Hallo Uwe,
    Du spielst auf die fehlende 32-bit Unterstützung an? Das sehe ich anders. Mir ist es lieb, wenn das System relativ blank kommt und ich mir dann installieren kann, was ich brauche und haben mag statt allen möglichen Dreck erst löschen zu müssen.

  3. Michel, Du weißt was du möchtest und bist ein Könner.

    Oma Erna ist froh wenn z.B. ihr alter Pentiujm 4 wieder läuft. Erst recht in den derzeitigen Krisenzeiten!
    Hauptsache: Briefe schreiben, Malen mit der jüngsten Enkelin, Skype usw. Einfacher alltäglicher Kram!

    Dafür ist *buntu mittlerweile obsolet. Oma Erna wird sich demzufolge einen Billigheimer mit Windows beim “m***markt” oder sonstwo kaufen. Stress vorprogrammiert.

    …sehen wir Bastellfritzen/Techniker jeden Tag

  4. @Uwe
    >”Da, wo es bei so manchen Nutzern vieleicht drauf ankommt, ist *buntu nutzlos”
    sorry, aber 64 bit X86 CPUs gibt es seit 2003. Also 19 Jahren.
    meinst du ernsthaft nennenswerte Linuxuserzahlen arbeiten mit noch älteren CPUs?
    Meiner eigenen Erfahrung nach hatte mein letztes älteres Notebook (Intel Core) kein PAE und das war es dann für moderne Distris. Uns selbst _das_ hatte 64 bit.
    Ich denke abgesehen von Nischensystemen benötigt heute kaum noch jemand eine 32bit Distribution.

  5. Nun ja….

    @Rudi Ratlos, guggst Du!
    ——————

    System:
    Host: KanotixBox Kernel: 4.19.0-21-686-pae i686 bits: 32
    Desktop: LXDE 0.10.0
    Distro: Kanotix silverfire-nightly Silverfire32 191226a eeepc4G
    Machine:
    Type: Laptop System: Hewlett-Packard
    product: Pavilion zd8000 (EF053EA#ABD) v: F.32 serial:
    Mobo: Quanta model: 3082 v: 36.31 serial: BIOS: Hewlett-Packard
    v: F.32 date: 05/04/2005
    CPU:
    Topology: Single Core model: Intel Pentium 4 bits: 64 type: MT
    L2 cache: 2048 KiB
    Speed: 700 MHz min/max: 350/2800 MHz Core speeds (MHz): 1: 2450 2: 2450
    Graphics:
    Device-1: AMD RV380/M24 [Mobility Radeon X600] driver: radeon v: kernel
    Display: x11 server: X.Org 1.20.4 driver: ati,radeon
    unloaded: fbdev,modesetting,vesa resolution: 1440×900~60Hz
    OpenGL: renderer: ATI RV380 v: 2.1 Mesa 18.3.6
    Audio:
    Device-1: Intel 82801FB/FBM/FR/FW/FRW AC97 Audio driver: snd_intel8x0
    Sound Server: ALSA v: k4.19.0-21-686-pae
    Network:
    Device-1: Realtek RTL-8100/8101L/8139 PCI Fast Ethernet Adapter
    driver: 8139too
    IF: enp11s2 state: down mac:
    Device-2: Broadcom and subsidiaries BCM4318 [AirForce One 54g] 802.11g
    Wireless LAN
    driver: b43-pci-bridge
    IF-ID-1: wlan0 state: up mac:
    Drives:
    Local Storage: total: 74.53 GiB used: 6.47 GiB (8.7%)
    ID-1: /dev/sda vendor: Seagate model: ST9808210A size: 74.53 GiB
    Partition:
    ID-1: / size: 72.81 GiB used: 6.47 GiB (8.9%) fs: ext4 dev: /dev/sda1
    Sensors:
    Missing: Required tool sensors not installed. Check –recommends
    Info:
    Processes: 128 Uptime: 22m Memory: 1.97 GiB used: 579.0 MiB (28.7%)
    Shell: bash inxi: 3.0.32
    —–

  6. @Rudi Ratlos

    Guck Dich mal bei E-Bay um, was da für E-Schrott an unwissende Leute vertickt wird. Teilweise mit einem 32 bittigem Win (uralt) 10 ,nicht aktiviert ,aber der Hobel findet seine Kundschaft! Wirklich kultiges Retro-Zeug schwatze ich den Leuten im Gespräch schon ab. Kannste aber nicht mit jedem machen. Die sind froh was “billiges” ergattert zu haben. Bleibt also nur Linux, wenn überhaupt.
    ——–

    Nein, ich schreibe nicht zu schnell!

    Liebe Grüße